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Ohrentropfen-Dilemma

Verfasst: 24.05.2021, 17:12
von Selina
Hallo,

nachdem ich kurz nach einer Anwendung von Fliox-Augentropfen massenhaft systemische Symptome bekam, die auch 3 Jahre später nicht/kaum gebessert sind (Kausalzusammenhang ist nicht völlig klar, da ich zu der Zeit auch schon länger schwer an Viren erkrankt gewesen war) habe ich nun ein neues Problem: Vermutlich Gehörgangsentzündung, war noch nicht beim HNO, aber es juckt seit einiger Zeit immer wieder in den äußeren Gehörgängen.

Ich gehe also mal davon aus, dass der HNO-Besuch mit antibiotiischen Ohrentropfen endet, falls ich nicht "Glück" habe und es "nur" ein Pilz ist; der würde vermutlich anders behandelt. Nun gibt es da anscheinend nur Cipro, oder aber Polyspectran, welches ototoxisch ist und das ich aufgrund meiner schweren Tinnitus- und Myoklonusproblematik, die seit 3 Jahren besteht, auch nicht in der Nähe meiner Ohren wissen will.

Gibt es denn gar keine Tropfen mit Erythromycin oder Penicillin... ? Also die weder Flox, noch ototoxisch sind? Ich finde einfach keine Alternativen. Bin schon am Überlegen, ob ich mich bei der Tiermedizin umsehen muss, oder antibiotische Augentropfen verwenden könnte (die gibt es u. a. mit Erythromycin als Wirkstoff) -.- Jemand eine Idee?

LG, Sally

Re: Ohrentropfen-Dilemma

Verfasst: 24.05.2021, 21:53
von cf12
Hallo Sally,

bei einem evtl. Vitamin B12 Mangel werden die Nasennebenhöhlen nicht mehr richtig belüftet und die Flüssigkeit vom Gehörgang kann evtl. nicht mehr richtig abfliesen. Deshalb sollte ein Vitamin B12 Mangel unbedingt beseitigt werden: z.B. subkutane Vitamin B12 Injektionen oder hochdosierte Lutschtabletten (bis zum oberen Grenzwert der Blutuntersuchung auffüllen). Viel Erfolg! :)

Viele Grüße

cf12

Re: Ohrentropfen-Dilemma

Verfasst: 24.05.2021, 22:17
von Momo
Es gibt hochkonzentriertes Aloe vera, das hab ich mal bei Mittelohrentzündung probiert.

Re: Ohrentropfen-Dilemma

Verfasst: 24.05.2021, 22:50
von nino
Geh doch erst einmal zum Arzt und lass es ihn korrekt diagnostizieren. Gib dort in jedem Fall eine Unverträglichkeit gegenüber Fluorchinolonen an (ggf. Rote-Hand-Brief erwähnen und die Nebenwirkungen in der Vergangenheit) und sprich außerdem den Wunsch aus, möglichst nicht mit Aminoglykosid-Antibiotika (wie Neomycin, der ototoxische Wirkstoff im Polyspectran) behandelt zu werden, sofern es nicht wirklich keine andere Möglichkeit gibt. Polyspectran enthält außerdem 2 andere Wirkstoffe (Polymyxin, Gramicidin); vielleicht kann man die ja separat anwenden und erstmal auf das Neomycin verzichten.

Es gibt im Übrigen Hinweise bei Gentamicin, einem anderen Aminoglykosid (welche ja alle ähnliche Nebenwirkungen verursachen, wie es auch unter den Fluorchinolonen ist), dass gleichzeitige Gabe von Acetylsalicylsäure (d.h. Aspirin in der Apotheke) die Ototoxizität deutlich senkt. Inwiefern das auch auf Neomycin anwendbar ist, weiß ich leider nicht.

Der Nebenwirkungsmechanismus der Aminoglykoside ist dem (vermuteten) Mechanismus bei den Fluorchinolonen übrigens sehr ähnlich; er betrifft nur durch unterschiedliche Gewebegängigkeiten der beiden Wirkstoffgruppen unterschiedliche Zellen.

Und wer weiß; vielleicht es es auch einfach nur eine Hautirritation im Gehörgang (kenne ich von verschiedenen Kopfhörern, die sowas bei mir verursachen o.ä.). Im besten Fall fertigt der HNO ein Antibiogramm an und verschreibt gezielt ein wirksames Antibiotikum.

Re: Ohrentropfen-Dilemma

Verfasst: 25.05.2021, 16:54
von Selina
Hallo,

danke für die Antworten. B12 spritze ich mir seit ca 18 Monaten... da dürfte also eigentlich kein Mangel bestehen...

Ich habe erst nächste Woche den Arzttermin. Werde auf jeden Fall die Unverträglichkeit der Fluorchinolone angeben, auch für topische Anwendung ist es ja eigentlich ausreichend erwiesen.

Die Probleme sind auf beiden Seiten, obwohl ich seit langem keine Ohrstöpsel, Kopfhörer und ähnliches mehr verwende. Ich war auch nicht schwimmen und habe keine Fremdkörper in die Ohren eingeführt, erkältet war ich auch nicht... Ich kann es mir nicht erklären. Mir wäre auch am liebsten, es würde erst einmal ein Abstrich gemacht, auch wenn ich den vielleicht selbst zahlen muss. Weiß auch nicht, inwiefern Lösungen mit anderen Antibiotika verschrieben werden könnten, die dann vom Apotheker angefertigt werden. Hautärzte zB machen sowas ja.

LG, Sally

Re: Ohrentropfen-Dilemma

Verfasst: 25.05.2021, 21:19
von cf12
Hallo Sally,

bei einer Langzeittherapie lässt die "Wirkung" von Vitamin B12 nach, denn zu jeder hochdosierten Vitamin B12 Gabe gehören auch 2,5 - 5 mg Biotin sowie 400 - 800 Mikrogramm Folat (Dr. Kuklinski: wird zur Verarbeitung von hochdosiertem Vitamin B12 benötigt). Wie hoch ist der Laborwert im Blut? Viel Erfolg! :)

Viele Grüße

cf12

Re: Ohrentropfen-Dilemma

Verfasst: 29.05.2021, 09:14
von Nina
Hallo Sally,

mal eine etwas doofe Frage. Hast du eventuell mit Heuschnupfen zu tun?
Manchmal entwickelt sich sowas ja erst im Laufe des Lebens.
Ich habe Heuschnupfen und mir jucken sehr häufig die Gehörgänge. Ich weiß natürlich nicht, ob sich das mit deinen Symptomen vergleichen lässt. Es ist nicht sehr stark und auch nicht dauerhaft.
Ich wünsche dir jedenfalls gute Besserung.

Liebe Grüße
Nina

Re: Ohrentropfen-Dilemma

Verfasst: 31.05.2021, 12:54
von Selina
Hallo,

nein mit Heuschnupfen habe ich nicht zu tun. Folsäure und Biotin nehme ich oral ein ebenso B6... bei mir ist finanziell inzwischen ziemlich mau, so dass ich genau abwägen muss, was es sich zu untersuchen lohnt bzw as ich imr noch leisten kann, Kasse zahlt ja kaum was :( Morgen ist der Arzttermin. Es juckt nun nicht extrem stark, aber immer wieder anfallsartig; vermehrt nach Kontakt der Ohren mit Wasser, oder beim Kauen. Sehr komisch. Habe ja auch noch weitere Ohrenprobleme (seit langem, nur das Jucken ist neu) und nun gelesen, dass Pregabalin all das machen kann, und das nehme ich seit zwei Jahren :o Im Beipackzettel steht natürlich nix davon! Werde das jetzt ausschleichen, hat mir gegen die Beschwerden eh nicht geholfen...

LG, Sally

Re: Ohrentropfen-Dilemma

Verfasst: 01.06.2021, 20:48
von Selina
So, ich hab eine Salbe mit Cortison für die Gehörgänge bekommen und es wurden Ohrenschmalzpfropfen entfernt. Zu trocken und leichte Reizung/Entzündung. Es wurde eine Sonde in die Nase geführt und festgestellt, dass auch all meine Schleimhäute im Hals/Nasen/Rachenbereich viel zu trocken sind (Mund nicht). Die Ohrtrompeten kleben mutmaßlich vor lauter Trockenheit immer wieder zusammen oder verkleben mit zähem Schleim im Bereich des Rachens, machen Schmerzen durch Unterdruck und "knallen" dann durch Valsalva auf. Soll nun ein Nasenspray mit Ölen erstmal anwenden und evtl Spülungen mit Emsersalz.

Woher diese Trockenheit kommt, kann er nicht sagen. In den Wechseljahren bin ich noch nicht. Flox könnte es wohl grundsätzlich nicht auslösen. In Verdacht habe ich nun das Pregabalin. Soll mich in 2 Wochen nochmal vorstellen und dann will er noch ein paar Untersuchungen machen, hat aber so den Verdacht, das meine anderen Ohrenprobleme nicht aus den Ohren selbst kommen *grübel*

LG Sally

Re: Ohrentropfen-Dilemma

Verfasst: 01.06.2021, 21:56
von cf12
Hallo Selina,

es freut mich sehr, dass es Dir besser geht! Vorläufig kannst Du es noch einmal mit der Gabe von hochdosiertem Vitamin B12 versuchen (mir läuft danach häufiger die Nase). Sollten die Maßnahmen nicht ausreichen, kann man die Drüsen bei Bedarf auch mit einer prof. Jodtherapie aktivieren (Privatarzt/HP, voher alle Mängel beseitigen). Viel Erfolg! :)

Viele Grüße

cf12

Re: Ohrentropfen-Dilemma

Verfasst: 01.06.2021, 23:25
von Momo
Von Flox kommt es nicht?????
Das sehe ich anders. Immerhin haben viele hier mit trockenen Schleimhäuten zu tun.

Ich meine auch etwas darüber hier gelesen zu haben, weiss aber gerade nicht wo....

Re: Ohrentropfen-Dilemma

Verfasst: 02.06.2021, 12:15
von Selina
Hallo alle, danke.

@Momo
Flox ist (konkret bei mir) tatsächlich etwas zweifelhaft als Ursache. Der Konsum (Augentropfen/-salbe über wenige Tage) ist 3 Jahre her. Die Trockenheit ist aber jetzt ganz neu aufgetreten, gemeinsam mit dem Ohrenjucken... weiß nicht, ob nach all dieser Zeit noch neue Symptome vom Flox entstehen können. Zumal ich schon bevor ich dieses Forum fand, über lange Zeit ca 80-90% des Flox Einmaleins umgesetzt hatte, ohne zu wissen, dass es das Flox-Einmaleins ist :grin: (Damals hatte ich den Kopf voller Entgiftung, Entgiftung, gegen Viren, und die Maßnahmen lauten da eben sehr ähnlich bis identisch).

Beim Pregabalin wird es halt auch als Nebenwirkung gelistet. Das hatte man mir damals gegen Schmerzen und Angst angedreht, gebracht hat es gefühlt nie was, und jetzt kann ich es nur im Schneckentempo ausschleichen. Glaube, das Zeug ist ähnlich sch**** wie Flox, nur etwas anderes Nebenwirkungsprofil.

LG, Sally

Re: Ohrentropfen-Dilemma

Verfasst: 02.06.2021, 13:21
von Momo
Hallo Sally,
hast du FCs nur als Tropfen oder Salbe erhalten, akso nicht eingenommen?
LG

Re: Ohrentropfen-Dilemma

Verfasst: 02.06.2021, 20:05
von Selina
Hi Momo,

richtig, ich hatte es nur als Augentropfen. Zum Glück niemals eingenommen oder infundiert. Aber topische Anwendung kann ja anscheinend auch schon zu Problemen führen. Nur 3 Jahre nach der Anwendung ist vielleicht eher unwahrscheinlich, dass noch neue Symptome auftreten... Einige der alten Symptome, die entweder durch den damaligen Virus, oder durch das Floxal erzeugt worden sein könnten sind inzwischen weg. Leider nicht alle. Das Ohrenjucken scheint mit der Salbe weniger zu werden.

LG, Sally