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Behandlung mit Fluorchinolonen vermeiden?

mabuse7
Beiträge: 10
Registriert: 12.10.2021, 12:41

Behandlung mit Fluorchinolonen vermeiden?

#29096

Beitragvon mabuse7 » 16.10.2021, 19:28

Hallo, mich beschäftigt gerade folgende Frage: wie schafft man es, zukünftig nie wieder mit Fluorchinolonen behandelt zu werden? Klingt einfach, das Zeug halt nicht nehmen. Gut, wenn mir der Arzt etwas verschreibt, kann ich ihn fragen und mir das Medikament genauer anschauen. Aber wie ist das im Krankenhaus, bei OPs oder gar als Notfall?

Ich erinnere mich z.B, dass bei ich vor ein paar Jahren bei meiner Leisten-OP kurz vor der Narkose darauf hinweisen wurde, dass ich jetzt ein Antibiotikum bekomme - keine Ahnung, was die mir damals gegeben haben. Man ist in dem Moment der Ärzten ausgeliefert.

Erschwerend kommt hinzu, dass es bei den x verschiedenen Handelsnamen oft nicht einfach ist, ein Fluorchinolon als Laie zu erkennen.

Wurde diese Problematik schon einmal thematisiert? Gibt es Handlungsempfehlungen?

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Levoflox26
Beiträge: 3142
Registriert: 20.11.2017, 09:08

Re: Behandlung mit Fluorchinolonen vermeiden?

#29097

Beitragvon Levoflox26 » 16.10.2021, 19:51

Hallo Mabuse,

am Besten sagst du jedem deiner Ärzte, dass du FC nicht verträgst. Auch und vor allem in Kliniken.
Ich hab bei meinen KH Aufenthalten kein Medikament mehr genommen, bevor ich nicht wusste, was es ist. Die Auskunft geben sie nur ungern, hartnäckig bleiben, Vorgesetzten verlangen.
Für Notfälle kannst du dir eine Patientenverfügung erstellen, gib das mal in die Forensuche ein, ich meine, es gibt eine Vorlage von Schorsch. Gib deinen Angehörigen Bescheid davon und hab immer einen Hinweis auf Selbige dabei. Ich habs mit 'ner Büroklammer am Ausweis befestigt:

- schwere Unverträglichkeit auf Fluorchinolon AB
Auch im absoluten Notfall verweigere ich die Einnahme/Injektion/Infusion. Zuwiderhandlungen werde ich anzeigen!
- Patientenverfügung liegt vor
- bitte kontaktieren sie meinen Ehemann /Rufnummer

Hört sich drastisch an, ich bin aber auch seit 5 Jahren recht schwer gefloxt. Ich würde tatsächlich lieber sterben wollen, als den Dreck noch mal zu nehmen.

Es gibt (fast) immer eine Alternative zu FC.

Viele Grüße

uschi
Zuletzt geändert von Levoflox26 am 16.10.2021, 19:53, insgesamt 1-mal geändert.

Wenn du heute schon aufgibst, wirst du nie wissen ob du es morgen geschafft hättest.

gefloxt 10/2016 = 10 x 500mg Levo und 9/2017 = 5 x 250mg Levo
davor einige Male ohne Symptome Levo und mind. 1x Cipro

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hope2
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Re: Behandlung mit Fluorchinolonen vermeiden?

#29098

Beitragvon hope2 » 16.10.2021, 20:30

Hallo Mabuse7,

kurzes Feedback zu Deiner Frage.
Den Ärzten in Krankenhäusern vollkommen ausgeliefert bist Du doch nur, wenn Du bewusstlos eingeliefert wirst. Und vertrauensvoll. Was wir wohl fast alle vor unserer Floxung waren...
Ich kann nur raten: Teile Dich mit! Forsch und bestimmt. Und bestehe darauf, fordere, vor der Medikamenten Vergabe informiert zu werden, womit sie Dich behandeln wollen. Das ist Dein gutes Recht!
Du kannst die Ablehnung weiterer FQ Gabe(n) in Deine Patientenverfügung mit aufnehmen. Zusätzlich habe ich, im Falle eines Unfalls mit Bewusstlosigkeit, eine Info dazu in meinem Portemonnaie, direkt bei der Krankenkassen Karte. Dito einen Vermerk in meinem Taschenkalender.

Auch ich möchte nie wieder mit einem FQ behandelt werden!!! Komme, was wolle, lieber sterbe ich.
Aus meiner Erfahrung kurz vor der Not-OP Ende Januar kann ich nur berichten, dass ich heilfroh war, Dr. Piepers Arztbericht und die Unterlagen zur Studie in München dabeigehabt zu haben, um meine vehemente Ablehnung einer FQ-Antibiose untermauern/bekräftigen zu können. Alle behandelnden Ärzte haben sich die Unterlagen durchgelesen. Die Anästhesistin ging sehr achtsam und vorsichtig vor. Mein Körper hat auf die erste angehängte Antibiose vom kurzen Weg aus der Notambulanz bis zum OP sehr schnell mit heftigem Ausschlag reagiert, was direkt zum Umswitchen auf ein dann zum Glück verträglicheres Antibiotikum geführt hat.
Also, auch dass eine Möglichkeit, nimm zur Sicherheit Arztberichte mit. Die werden, zumindest in Krankenhäusern, zum Glück auch ernst genommen.

Mehr fällt mir gerade nicht ein.

Viele Grüße,
hope2
Zuletzt geändert von hope2 am 16.10.2021, 20:34, insgesamt 1-mal geändert.
Levofloxacin 500mg 10.2017, 10 Tage
Ciprofloxacin 250mg 9.2019, 1,5 Tage


"Stärke wächst nicht aus körperlicher Kraft - vielmehr aus unbeugsamem Willen."
- Mahatma Gandhi -

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BarbH
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Registriert: 16.03.2019, 12:40

Re: Behandlung mit Fluorchinolonen vermeiden?

#29101

Beitragvon BarbH » 16.10.2021, 22:47

Hallo Mabuse7,

bitte Deinen Arzt um ein Attest. Das wirkt wirklich Wunder.

Wenn man als Patient etwas äußert, kann es passieren, dass man einem nicht glaubt, oder es gehen endlose Diskussionen los, wo im Grunde der Patient den Kürzeren zieht.

Bei Bewusstlosigkeit kann man nur die Hoffnung haben, dass Warnhinweise für den Notfall anerkannt werden, aber sicher ist das nicht.

Bei einem Attest vom "Kollegen" aber kriegen die Ärzte Ehrfurcht und halten sich an die Hinweise.

Mein Arzt hat mir ein Attest ausgestellt, in dem er darauf aufmerksam macht, dass ich
keine Fluorchinolone
kein Penicillin (bin hochgradig allergisch dagegen)
kein Cephalosporin
kein Kortison
kein Ultracain DS (Adrenalin)
kein Kontrastmittel
erhalten darf.

Dieses Attest habe ich in meiner Handtasche und in Verkleinerung in der Geldbörse bei meinem Ausweis, mit dem Vermerk in rot und fett: Achtung - für den Notfall (man kann es nicht übersehen).
Auch habe ich dieses Attest, im Falle einer Verfügung/Betreuung auch meiner Familie gegeben.

Ich konnte in der Vergangenheit feststellen, dass man mein Attest immer, sofort und ohne Diskussion, ernst genommen hat. Selbst beim letzten Krankenhausaufenthalt bekam ich, im Gegensatz zu anderen Patienten, direkt ein "Allergiebändchen" um :)

Also, es wirkt und ich bin ehrlich meinem Arzt unendlich dankbar dafür. Das nimmt mir kolossal die Angst, dass ich im Falle, dass ich mich nicht mehr äußern kann, ein Fluorchinolon kriege.

Liebe Grüße
Barbara
August 2018 - Einmalige Tagesdosis von 2 Tabletten Cipro á 500mg


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