Aufgrund der neuen rechtlichen Situation für Online-Plattformen, wurde das Forum am 15.02.24 geschlossen. Das Projekt selber wird intern weitergeführt. Infos hier: KLICK

ICD Code Verfahren, unsere Beiträge sind gefordert! Infos hier: KLICK

Augen

Benutzeravatar
Schorsch
Site Admin
Site Admin
Beiträge: 1270
Registriert: 07.10.2016, 09:36

Augen

#783

Beitragvon Schorsch » 11.04.2017, 18:22

AUGEN

DIPLOPIE
1) Diplopie und Fluorchinolone.
Nach WHO-Kriterien ist eine Assoziation zwischen Fluorchinolontherapie und Diplopie 'möglich'. Diese
Kausalitätsbewertung beruht auf der zeitlichen Relation zwischen Wirkstoffeinnahme und
Nebenwirkungsentwicklung, zahlreichen positiven Berichten nach Absetzen und Reexposition, und dem
plausiblen Mechanismus, welcher eine Diplopie verursachen kann: eine mögliche Tendinitis der äußeren
Augenmuskeln.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19643481
2) Pseudotumor cerebri und Ciprofloxacin: Ein Fallbericht. [s. a. ZNS]
Eine 22-jährige Patientin stellte sich mit andauernden Kopfschmerzen, verschwommener Sicht, und
horizontaler Diplopie vor, nachdem sie wegen einer Pyelonephritis mit Ciprofloxacin behandelt wurde. Bei der
Untersuchung zeigte sich ein Innenschielen des linken Auges, die Funduskopie ergab eine bilaterale
Stauungspapille... Ein Ciprofloxacin-assoziierter Pseudotumor kann chronische invalidisierende
Kopfschmerzen und visuelle Komplikationen verursachen. Therapeutische Ansätze sind suboptimal, oft
symptomatisch, insuffizient und werden durch Nebenwirkungen erschwert... Die Symptome begannen zwei
Tage nach Beginn der Ciprofloxacineinnahme und verschlechterten sich mit zunehmender Einnahmedauer.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3069949/

HORNHAUTSCHÄDEN (topische Anwendung)
1) Fallbericht über schwere Hornhauttoxizität nach topischer Anwendung von 0,5%igem Moxifloxacin.
Ein 10-jähriges Mädchen, das sich mit akuter bakterieller Konjunktivitis ohne Hornhautbeteiligung in beiden
Augen vorgestellt hatte, wurde viermal täglich mit Konservierungsmittel-freiem 0,5%igem topischem
Moxifloxacin behandelt. In beiden Augen entwickelte sich nach Beginn der Behandlung eine schwere
Hornhauttoxizität mit perikornealer Stauung und Hornhautödem. Die Sehschärfe des Mädchens fiel in beiden
Augen von 20/20 auf 20/400 ab. Topisches Moxifloxacin wurde abgesetzt, woraufhin sich die Hornhaut
drastisch erholte und eine Normalisierung der Sehschärfe eintrat. Dieser Fall zeigt, dass topisches
Moxifloxacin – wenn auch selten – eine schwere Keratitis verursachen kann und dass weitere Studien zur
Sicherheitsbeurteilung erforderlich sind.
https://www.karger.com/Article/Pdf/438912
2) Ciprofloxacin-bedingte Mikroablagerungen und Makroablagerungen im menschlichen
Hornhautepithel.
2 von 4 Patienten mit einer Hornhauttransplantation, die präoperativ mit Ciprofloxacin-Augentropfen
behandelt wurden, wiesen Mikroablagerungen und Hornhautschädigungen auf. Ein weiterer Patient
entwickelte eine Makroablagerung in einem Hornhautulcus.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11687375
3) Ciprofloxacin-bedingte Hornhautablagerungen nach LASIK-Verfahren: Ein Fallbericht.
Die Veränderungen gingen nach Abbruch der Ciprofloxacinbehandlung zurück, obwohl einige
Restablagerungen 6 Monate lang unter der Epithelschicht persistierten. Analysen der Ausfällungen ergaben
polydisperse kristalline Nadeln von 183 μm Länge, bei der herausgeschnittenen Ablagerung war ein
Hemmhof zu erkennen.
https://www.hindawi.com/journals/joph/2010/296034/
4) Hornhautablagerungen nach topischem Ciprofloxacin als postoperative Medikation nach
Kataraktchirurgie.
Alle Fälle wiesen bei der zweiten Nachuntersuchung Hornhautablagerungen und eine verminderte
Sehfähigkeit auf. Die Therapie mit topischem Ciprofloxacin wurde umgehend eingestellt und durch topische
Tränenersatzmittel und Tobramycin mit Prednisolonacetat ersetzt... Bei den konservativ behandelten Fällen
ereignete sich eine vollständige Rückbildung der Hornhautablagerungen innerhalb von 2 Monaten mit guter
Erholung der Sehschärfe. Der Fall mit chirurgischem Débridement erforderte mehr Zeit für Heilung und
Visuserholung.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25103659
5) Zunehmende Inzidenz von Hornhautperforationen nach topischer Fluorchinolonbehandlung von
Hornhautinfektionen.
Unsere Ergebnisse legen nahe, dass die Fluorchinolonbehandlung einer bakteriellen Hornhautentzündung
gegenüber anderen Antibiotika mit einem erhöhten Risiko für Hornhautperforationen assoziiert ist. Weitere
Studien sind erforderlich, um diese Assoziation zu verifizieren und mögliche Mechanismen zu klären, mit
denen Fluorchinolone das Kollagen der Hornhaut oder Keratozytenfunktionen verändern können.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11162991
6) Korneale Ciprofloxacinablagerungen.
Weiße Hornhautablagerungen sind eine gut bekannte Komplikation der Ciprofloxacintherapie... In diesem Fall
kam es auch zur Bindegewebswucherung und abnormalen Gefäßneubildungen im Stroma. Eine Entfernung
der Kristalle ist schwierig, da diese überall im Stroma der Hornhaut verteilt sind.
https://www.atlasophthalmology.net/atla ... 3A704C46AD?
node=7440&locale=en

NETZHAUTSCHÄDEN
1) Lichtblitze, Floater und orale Fluorchinolone. Ist die Netzhautablösung ein Grund zur Sorge?
Obwohl der molekulare Mechanismus, mit dem Fluorchinolone den Glaskörper beeinträchtigen können,
spekulativ bleibt, legen Ergebnisse zum Kollagenstoffwechsel im Sehnengewebe einen möglichen
Mechanismus nahe. Fluorchinolone verursachen einer Hochregulierung der Matrix-Metalloproteinase 2, was
zu einer erhöhten Spaltung von Kollagen Typ I im Sehnengewebe führt. Die auch im Glaskörper vorhandene
Matrix-Metalloproteinase 2 ist in der Lage, die Bestandteile Kollagen Typ V, IX und XI zu spalten, was zu deren
potentieller Destabilisierung führen kann. Der Kollagenaufbau und -abbau im Glaskörper befindet sich ein
Leben lang in einem kontinuierlichen Gleichgewicht, sodass eine Störung dieses Gleichgewichts,
einschließlich einer rapiden Beschleunigung des Kollagenabbaus, dessen Integrität beeinträchtigen kann und
sich das Risiko von Netzhautrissen und -ablösungen durch eingangs erwähnte Mechanismen erhöht... Neu
auftretende Lichtblitze und Glaskörpertrübungen [floater, mouches volantes] können Warnzeichen einer sich
entwickelnden Netzhautablösung sein, und ein Gesichtsfeldausfall kann eine entstehende Netzhautablösung
signalisieren; all diese Symtpome deuten auf die Notwendigkeit einer dringenden Beurteilung hin. Patienten,
die mit diesem Wissen bewaffnet sind, haben eine bessere Chance auf einen guten Verlauf, unabhängig von
der Ursache der Netzhautablösung.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4183446/
2) Orale Fluorchinolone und das Risiko einer Netzhautablösung.
Fluorchinolone wurden mit unterschiedlichen Formen der okulären Toxizität assoziiert, wie z. B.
Hornhautdurchbruch, Optikusneuritis und Netzhautblutungen... Die Netzhautablösung ist ein ernsthafter
medizinischer Notfall, welcher zu irreversiblem Sehverlust führen kann. Bis zu 40% derjenigen, die von diesem
Ereignis betroffen sind, können trotz chirurgischer Intervention einen signifikanten Verlust der Sehschärfe
erleiden... Dies ist unseres Wissens die erste Studie, welche demonstriert, dass orale Fluorchinolone mit einem
erhöhten Netzhautablösungsrisiko assoziiert sind. Im Vergleich mit Nichtanwendern bestand für aktuelle
Anwender von oralen Fluorchinolonen eine fast 5-fach höhere Wahrscheinlichkeit, eine Netzhautablösung zu
entwickeln. Erwartungsgemäß gab es kein erhöhtes Risiko für Anwender von β-Laktam-Antibiotika oder
kurzwirkenden β-Agonisten im Vergleich zu Nichtanwendern... Es ist möglich, dass Fälle von Fluorchinolonassoziierter
Netzhautablösung lückenhaft dokumentiert wurden.
http://jamanetwork.com/journals/jama/fu ... le/1148331
3) Assoziation zwischen kürzlicher Fluorchinoloneinnahme und rhegmatogener Netzhautablösung:
eine populationsbasierte Kohortenstudie.
Die Anwendung von oralen Fluorchinolonen war mit dem anschließenden Auftreten einer rhegmatogenen
Netzhautablösung assoziiert. Das Fluorchinolonrisiko bestand unabhängig von Alter, Geschlecht, Diabetes,
Indikation zur antibiotischen Behandlung und zugrundeliegenden Augenbeschwerden. Bestimmte
Fluorchinolone wiesen ein höheres Risiko für eine rhegmatogene Netzhautablösung auf.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24170197
4) Assoziation zwischen oraler Fluorchinolonanwendung und Netzhautablösung.
Der aktuelle Gebrauch oraler Fluorchinolone war mit einem erhöhten Netzhautablösungsrisiko assoziiert,
einschließlich des rhegmatogenen und exsudativen Typs. Diese Erkenntnisse legen in Ergänzung zur
verfügbaren Literatur eine Assoziation zwischen Fluorchinolonanwendung und Netzhautablösungsrisiko
nahe. Die Ursache dieser Assoziation sollte in zukünftigen Studien weiter untersucht werden.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26967005

VORLÄUFIGE EXPERIMENTELLE DATEN
1) In vitro-Wirkungen von Ofloxacin und Netilmicin auf humane Horn- und Bindehautzellen.
Ziel dieser Studie war es, die zytotoxischen Wirkungen des Fluorchinolons Ofloxacin mit jenen des
Aminoglykosids Netilmicin zu vergleichen... Ofloxacinkonzentrationen von 0.4 bis 2.4 mg/mL (0.04% bis
0.24%) führten zu einer 50%-igen Hemmung des Zellwachstums und der Zelllebensfähigkeit, wohingegen
Netilmicin keinen toxischen Effekt induzierte. Die Unterschiede zwischen Ofloxacin und Netilmicin waren
statistisch hochsignifikant.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/14733711
2) In vitro-Wirkungen von Fluorchinolon- und Aminoglykosidantibiotika auf humane Keratozyten.
Ziel dieser Studie war es, die zytotoxischen Wirkungen des Fluorchinolons Ofloxacin und des Aminoglykosids
Netilmicin auf humane Keratozyten des Hornhautbindegewebes in vitro zu bestimmen... Netilmicin war
bedeutend weniger toxisch als Ofloxacin.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16331047
3) In vitro-Wirkungen von Netilmicin und Ofloxacin auf Hornhautepithelzellen.
Eine morphologische Untersuchung der Hornhautepithelzellen nach 8-stündiger Inkubation mit Ofloxacin
zeigte, dass das Fluorchinolonantibiotikum in allen Konzentrationen eine große Anzahl toter Zellen
produzierte, interzelluläre Kontakte destabilisierte und allgemeine morphologische Veränderungen bewirkte.
Nach 48 Stunden konnte eine vollständige Zerstörung der Monolayerkultur beobachtet werden.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12827054
4) In vivo-Wirkungen von Netilmicin und Ofloxacin auf intakte und mechanisch geschädigte
Kaninchenaugen.
Nach einer Behandlung normalgesunder Augen mit Netilmicin erbrachten zytologische, histopathologische
und rasterelektronenmikroskopische Untersuchungen keinen Toxizitätsnachweis, wohingegen mit Ofloxacin
behandelte Augen Hornhautveränderungen (Stromaschwellungen) und Bindehautveränderungen
(Einwanderung neutrophiler Granulozyten) und eine verminderte Anzahl von Becherzellen aufwiesen.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16015091
5) In-vitro-Wirkungen von Aminoglykosiden und Fluorchinolonen auf Keratozyten.
Im Gegensatz zu den Aminoglykosiden induzierten alle drei Fluorchinolone nach 24 Stunden eine
dosisabhängige Inhibition der Proliferation. Gegenüber der Kontrolle wurde die Proliferation der Keratozyten
durch Ofloxacin und Norfloxacin nach 24 Stunden sogar in der geringsten Konzentration (0.003 mg/ml)
signifikant inhibiert [0.003 mg/ml = 3 mg/l = therapeutische Serumkonzentration bei Einnahme einer
Standardchinolondosis von 500 mg]. Fluorchinolonkonzentrationen zwischen 0.09 und 0.24 mg/ml führten zu
einer 50%igen Inhibition der Proliferation; dieser Inhibitionswert konnte bei keiner der untersuchten
Aminoglykosidkonzentrationen beobachtet werden. Nach 24 Stunden bewirkten alle drei Fluorchinolone,
jedoch keines der Aminoglykoside, moderate bis schwere Zytotoxizitätszeichen bei einer Konzentration von 3
mg/ml...
http://iovs.arvojournals.org/article.as ... id=2180441
6) Intraokuläre Pharmakokinetik von Norfloxacin in pigmentierten Versuchstieren.
[Die Autoren berichten, dass 6 Monate nach oraler Verabreichung von Norfloxacin immer noch ein Fünftel der
Substanz im Auge exponierter Versuchstiere nachgewiesen werden konnte →] Diese Ergebnisse deuten an, dass
Norfloxacin melaninaffin ist, im melaninreichen Gewebe des Auges kumuliert und dort Residuen hinterlässt.
Fluorchinolone haben bekanntlich eine hohe Melaninaffinität.
https://www.jstage.jst.go.jp/article/ch ... 3/_article
7) Ofloxacin-assoziierte Retinopathie bei Kaninchen: Die Rolle von oxidativem Stress.
Es wurde beobachtet, dass Ofloxacin bei einer Verabreichung von täglich zweimal 10 und 20 mg/Kaninchen
für 21 Tage einen signifikanten Anstieg der Lipidperoxidation und eine Abnahme der Serumglutathionspiegel
bewirkte... Histopathologische Untersuchungen ergaben Netzhautschäden insbesondere in der pigmentierten
Zellschicht.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18715887
8) Enrofloxacin-assoziierte Netzhautdegeneration bei Katzen.
Parenterales und/oder orales Enrofloxacin wirkt auf einige Katzen potentiell retinotoxisch und kann zu akuter
und diffuser Netzhautdegeneration führen. Oft ist Blindheit die Folge, aber einige Katzen können die
Sehfähigkeit zurückerlangen.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11422990
9) Fluorchinolon-induzierte Netzhautdegeneration bei Katzen.
Laut experimenteller Evidenz sind sowohl die Ausgangssubstanz als auch ihre Abbauprodukte durch
Metabolismus und Photodegradation aktive Auslöser der Netzhautdegeneration.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12479325
10) Detektion und Prävention der okulären Phototoxizität von Ciprofloxacin und anderen
Fluorchinolonantibiotika.
In unserem Versuchsmodell diffundierten die Fluorchinolone in das Zytoplasma und reicherten sich
bevorzugt in den Lysosomen von Linsenepithelzellen an. Weder das jeweilige Fluorchinolon noch die UVAExposition
führten allein zu einer Reduktion der Zelllebensfähigkeit. Allerdings induzierten die untersuchten
Fluorchinolone in Kombination mit UVA-Strahlung eine phototoxische Reaktion mit Nekrose, Apoptose,
Verlust der Zelllebensfähigkeit und Membranschäden... Das nicht-fluorierte Chinolon Nalidxinsäure induzierte
nur geringfügige phototoxische Schädigungen der Linsenepithelzellen... Beim Menschen können
phototoxische Schädigungen der Linsenepithelzellen zu einem Transparenzverlust der Augenlinse führen.
Cipro und andere Fluorchinolonantibiotika, die systemisch oder per Glaskörperinjektion angewandt werden,
wirken potentiell phototoxisch auf das Auge und könnten zur Frühentstehung eines Katarakts beitragen.
Werden allerdings während der Einnahme dieser Antibiotika Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, um das Auge vor
UV-Strahlung zu schützen, etwa durch das Tragen von Sonnenbrillen mit UVA und UVB-Schutz, können diese
Augenschäden vermieden werden.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2910230
11) Tenotoxisches Potential von Fluorchinolonen bei der Wahl der perioperativen
Antibiotikaprophylaxe in der Augenheilkunde (in vitro).
Ciprofloxacin wirkt hochtoxisch mit geringfügiger Diffusion ins Augengewebe und scheint ungeeignet für die
antibiotische Prophylaxe.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12515937

OPTIKUSNEURITIS
1) Ciprofloxacin-induzierte toxische Optikusneuritis.
Der Patient entwickelte in einem Zeitraum von 2 Monaten einen fortschreitenden, bilateralen und
symmetrischen Sehverlust, zentrale Skotome, und einen Verlust der Farbwahrnehmung. Die visuellen
Symptome verbesserten sich direkt nach Absetzen von Ciprofloxacin bei gradueller und nahezu vollständiger
Erholung im Lauf einiger Jahre... Anzeichen einer milden optischen Atrophie mit sektoraler Stauungspapille
waren etwa 4 Jahre nach der erstmaligen Vorstellung in beiden Augen zu erkennen und persistieren bis zum
heutigen Tag.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17300586 → DOI: 10.1111/j.1442-9071.2007.01427.x
2) Levofloxacin-induzierte Optikusneuritis mit fortschreitendem Visusverlust.
Einem 49-jährigen Patienten wurden wegen einer diagnostizierten Sinusitis lediglich 500 mg Levofloxacin oral
für 5 Tage verordnet. Wenige Minuten nach Einnahme der ersten Dosis entwickelte der Patient
Atemstörungen, Schwindel, Konfusion mit Schmerzen und einen Verlust der Farbwahrnehmung, gefolgt von
einem fast vollständigen Sehverlust des rechten Auges... Levofloxacin wurde umgehend abgesetzt und der
Patient erhielt iv Methylprednisolon (1 g/Tag) für 3 Tage und nachfolgend orales Methylprednisolon (1
mg·kg¯¹·d¯¹) für 11 Tage. Aber selbst nach 5 Monaten bildete sich der Sehverlust nicht zurück.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22377742 → DOI: 10.1097/FTD.0b013e3182480af4
3) Gesichtsfeldausfälle nach Ciprofloxacin.
Ein 67jähriger Schleswig-Holsteiner mit Bronchitis bemerkt nach Einnahme der zweiten Tablette Ciprofloxacin
(CIPROBAY) Sehstörungen. Der Kopf schmerzt, ihm wird schwindlig, er geht unsicher. Der Augenarzt stellt
Gesichtsfeldausfälle beidseits fest. Ein wegen verlängerter visuell evozierter Potentiale links veranlaßtes
Kernspintomogramm klärt die Ursache nicht. Nach Absetzen des Fluorochinolons bessert sich das
Sehvermögen. Doch bleiben in Kontrolluntersuchungen Skotome nachweisbar, die den Patienten beim Lesen
stark behindern... Ein 65jähriger Diabetiker mit Alkoholmißbrauch in der Vorgeschichte und Leberzirrhose
nimmt neben seiner Dauermedikation zur Behandlung einer Osteomyelitis vier Monate lang täglich 1 g
Metronidazol (CLONT u.a.) und 1,5 g Ciprofloxacin ein. Im vierten Behandlungsmonat verschlechtert sich sein
Sehvermögen rapide. Die augenärztliche Untersuchung deckt neben einer leichten diabetischen
Netzhauterkrankung Gesichtsfeldausfälle und beeinträchtigtes Farbensehen auf. Wegen Verdachts auf eine
toxische Optikusneuropathie wird Ciprofloxacin abgesetzt. Zwei Monate später bessern sich die
Sehstörungen.
https://www.arznei-telegramm.de/html/19 ... 34_03.html

UVEITIS und PIGMENTDISPERSION
1) Assoziation zwischen Uveitis und Fluorchinolontherapie.
Nach WHO-Kriterien ist eine Assoziation zwischen Fluorchinolontherapie und Uveitis 'möglich'. Diese
Kausalitätsbewertung beruht auf der zeitlichen Relation zwischen Wirkstoffeinnahme und Uveitisentwicklung
sowie Reexpositionsdaten.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21981449
2) Uveitisrisiko bei oralem Moxifloxacin: Eine vergleichende Sicherheitsstudie.
Die aktuelle Einnahme von Moxifloxacin oder Ciprofloxacin scheint das Uveitisrisiko zu erhöhen.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25275293
3) Moxifloxacin und bilaterales Pigmentdispersionssyndrom.
Bei der Fluorchinolon-assoziierten Uveitis ist die Deckschicht des Irispigments betroffen, was zu einer
irreversiblen Pigmentstörung führt... Ärzte, die Patienten mit akuter Uveitis und Pigmentdipsersion begegnen,
sollten sich der Assoziation zwischen systemischen Fluorchinolonen und Uveitis bewusst sein.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3605082/
4) Bilaterales akutes Pigmentdispersionssyndrom nach systemischem Moxifloxacin bei
Atemwegserkrankungen: Bericht über zwei Fälle und Überprüfung der Literatur.
Ein 75-jähriger Mann und eine 33-jährige Frau stellten sich mit bilateraler Hyperämie, Photophobie und
atonischen, verformten Pupillen vor. Die Symptome setzten akut nach einer Atemwegserkrankung ein, die in
beiden Fällen mit Moxifloxacin behandelt wurde...
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22694259
5) Akute Depigmentierung nach systemischem Moxifloxacin.
Unsere Fälle deuteten auf eine unilaterale oder bilaterale asymmetrische Beteiligung,
Pigmentdispersionssyndrom und Pupillenverformung hin. Es wurde hauptsächlich über Photophobie
geklagt... Alle Patienten wurden mit milde wirkenden topischen Steroiden behandelt, und ihre Symptome
besserten sich, obwohl die klinischen Zeichen stabil blieben.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3714740/
6) Uveitis-ähnliches Syndrom und Pigmentdispersionssyndrom nach Moxifloxacingebrauch.
Bei fünf Patienten kam es nach oraler Moxifloxacintherapie zu einer Uveitis-ähnlichen Episode, woraufhin sie
eine Photophobie entwickelten... Einer der Patienten zeigte während einer dreijährigen Verlaufskontrolle
keine Veränderung der Symptome... Beim Pigmentdispersionssyndrom und der Lähmung des
Pupillenverengers handelt es sich um neu erkannte Nebenwirkungen der oralen Moxifloxacintherapie.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19851342
7) Schwere Pseudouveitis in Verbindung mit Moxifloxacintherapie.
Elf Tage nach Beginn einer Moxifloxacinbehandlung entwickelte der Patient simultan bilaterale
Augenschmerzen und ein Pigmentdispersionssyndrom. Dieser Fall wurde durch einen erhöhten
Augeninnendruck zusätzlich verkompliziert. Ätiologische Untersuchungen zu anderen Ursachen der Uveitis
waren negativ... Allgemeinärzte und Augenärzte, die Moxifloxacin verordnen, sollten über diese mögliche
Nebenwirkung informiert werden, so dass diese schnell erkannt, behandelt und dokumentiert werden kann.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23200166
8) Levofloxacin-assoziierte Panuveitis mit chorioretinalen Läsionen.
Im Juli 2010 wurde unser Uveitiszentrum von einer 68-jährigen Frau ohne relevante medikamentöse oder
okuläre Vorgeschichte wegen einer seit 5 Tagen andauernden verminderten Sehfähigkeit und bilateraler
Glaskörpertrübung [floater, mouches volantes] aufgesucht. Zwei Wochen zuvor wurde sie von einem Hund
gebissen und erhielt prophylaktisches Levofloxacin. Nach 4-tägiger Therapie registrierte sie schmerzlose
palmare Flecken und Pusteln, am Tag darauf kam es zu verschwommener Sicht und Glaskörpertrübungen in
beiden Augen... Recht untypisch für eine Arzneimittel-induzierte Uveitis war, dass bei unserer Patientin in
beiden Augen eine temporäre legale Blindheit erfolgte, welche auf eine antibiotische Reexposition und orale
Kortikosteroidtherapie ansprach. Allerdings setzte die Visuserholung nicht prompt ein und führte zu einer
wochenlangen Invalidisierung und Besorgnis angesichts einer ungewissen Prognose.
http://jamanetwork.com/journals/jamaoph ... le/1377740
Levofloxacin zwei Tage je 500 mg Kapsel im Juli 2015

Zurück zu „Evidenz - Wissenschaftliche Studiensammlung zu Nebenwirkungssymptomen aufgrund von Fluorchinolonen“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 6 Gäste