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AORTENANEURYSMA UND AORTENDISSEKTION

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Schorsch
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AORTENANEURYSMA UND AORTENDISSEKTION

#794

Beitragvon Schorsch » 11.04.2017, 19:45

AORTENANEURYSMA UND AORTENDISSEKTION

1) Fluorchinolone und Kollagen-assoziierte schwerwiegende Nebenwirkungen: Eine Längsschnitt-
Kohortenstudie.
Fluorchinolonanwendungen sind mit anschließenden Sehnenrupturen assoziiert und können auch
Aortenaneurysmen begünstigen... In der Aortenwand dominieren Kollagen Typ I und III, was nahelegt, dass
ein Arzneimittel, welches Sehnenrupturen verursacht, auch zu Aortenaneurysmen beitragen könnte.
Tatsächlich weisen Obduktionsergebnisse bei Aortenaneurysmen und Aortendissektionen auf Anomalien des
Kollagengehalts, der Kollagenkonzentration und der Kollagenratio hin. Obwohl sich Aortenaneurysmen
typischerweise langsam entwickeln, legen unsere Daten nahe, dass Fluorchinolonverordnungen zu akuten
Aneurysmenentwicklungen und -rupturen beitragen können... Die Reduktion unnötiger
Fluorchinolonverordnungen wäre eine einfache und modifizierbare Maßnahme, um das Patientenrisiko für
Aortenaneurysmen zu senken.
http://bmjopen.bmj.com/content/5/11/e010077.full
2) Einfluss von Ciprofloxacin und verschiedenen Hämofiltrat-Fraktionen vom Patienten mit
chronischer Nierenerkrankung auf Tenozyten des Menschen in vitro.
Im Rahmen dieser Arbeit konnte das tendotoxischen Potential von Ciprofloxacin, einem wichtigen Vertreter
der Substanzgruppe der Chinolone in allen getesteten Konzentrationen nachgewiesen werden.
Immunhistochemisch konnte der Verlust an extrazellulärer Matrix bereits bei den niedrigsten getesteten
Ciprofloxacin-Konzentrationen von 1 und 3 mg/l Medium anhand einer Reduktion des Haupmatrixproteins
Kollagen Typ I nachgewiesen werden.
http://edoc.rki.de/documents/dissertati ... /askar.pdf
3) Risiko für Aortendissektion und Aortenaneurysma bei Patienten mit oraler
Fluorchinolonanwendung.
Kollagen ist ein Bestandteil der Sehne und der extrazellulären Matrix der Aortenwand. Da Fluorchinolone
einen Kollagenabbau verursachen können, der zu Sehnenschäden führt, gibt es Bedenken, dass
Fluorchinolone mit demselben Mechanismus Aortenaneurysmen und -dissektionen verursachen oder
verschlimmern. Unseres Wissens wurde diese Hypothese nicht in Humanstudien untersucht...
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26436523 → DOI: 10.1001/jamainternmed.2015.5389
4) Vermehrt Aortenläsionen unter oralen Fluorchinolonen.
Eine Fall-Kontroll-Studie in Taiwan erhärtet den Verdacht, dass der Einsatz von Fluorchinolonen mit einem
erhöhten Risiko für schwere Kollagenschäden inklusive Aortenaneurysma und -dissektion verbunden sein
könnte. Ausgewertet wurden die Daten von knapp 1.500 Patienten, die wegen der genannten Aortenläsionen
in der Klinik behandelt werden mussten, und pro Patient 100 gematchten Kontrollpersonen. Eine aktuelle
oder kürzliche Einnahme von Fluorchinolonen (innerhalb von 60 Tagen vor dem Ereignis) war mit einem fast
2,5-fach erhöhten Risiko für Aortenläsionen verbunden. Bei Patienten mit länger zurückliegender Chinolon-
Therapie (61–365 Tage) wurde der Zusammenhang ebenfalls festgestellt, allerdings in abgeschwächter Form.
Die Risikoerhöhung für Aortenaneurysmen oder -dissektionen betrug in dieser Gruppe 50 %. Zwar seien
solche Ereignisse selten, aber Ärzte sollten dieses mögliche Sicherheitsrisikos bei Verordnung von Chinolonen
bedenken, so die Autoren.
http://www.iww.de/mr/therapiesicherheit ... hinolonen-
f91861 → https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26436523
Levofloxacin zwei Tage je 500 mg Kapsel im Juli 2015

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