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Haut

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Schorsch
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Haut

#797

Beitragvon Schorsch » 11.04.2017, 19:52

HAUT

TOXISCHE EPIDERMALE NEKROLYSE (TEN)
1) Ein tödlich verlaufender Fall von Ciprofloxacin-induzierter toxischer epidermaler Nekrolyse.
Eine 25-jährige Patientin stellte sich mit Halsschmerzen beim Hausarzt vor, der ihr zweimal täglich 500 mg
Ciprofloxacin oral verordnete. Nach 3-4 Tagen entwickelte sie multiple orale Läsionen im gesamten Bereich
der Mundhöhle, denen 1-2 Tage später multiple rötlich-braune Läsionen und flüssigkeitsgefüllte Vesikel am
ganzen Körper folgten, begleitet von Trockenheit und einer Ablösung der Lippenschleimhaut, Rötungen und
Fieber mit Absonderungen aus beiden Augen... Die Patientin kam eine Woche später in ein Tertiärzentrum
und wurde dort auf die dermatologische Abteilung aufgenommen... Nachdem die Läsionen mehr als 30% der
Körperoberfläche betrafen, wurde eine TEN diagnostiziert. Als Standardbehandlung wurden injizierbares
Hydrocortison, Amoxicillin und Ranitidin verabreicht. Hinzu kamen orales Tetracyclin, Eisen, Vitamin BKomplex,
Calciumcarbonat und Betnesol und zur lokalen Applikation Flusid-B-Salbe, Dologel MP, Relub-
Augentropfen, Tobramycin-Augentropfen, Lacrigel-Augentropfen und Kaliumpermanganat. Aber die Patientin
zeigte keine Erholungstendenz und starb nach 5 Tagen an einer Septikämie.
https://www.researchgate.net/publicatio ... pidermal_n
ecrolysis
2) Levofloxacin-induzierte tödlich verlaufende toxische epidermale Nekrolyse.
Ein gesunder 15-jähriger Patient mit einem Körpergewicht von 58 Kg wurde in eine privatwirtschaftliche
Gesundheitseinrichtung eingewiesen, in der er sich einer nasalen Polyektomie unterzog. Er wurde
anschließend mit einmal täglich 500 mg Levofloxacin behandelt. Der Patient wurde am nächsten Tag aus der
Klinik entlassen und angewiesen, das Arzneimittel für 9 weitere Tage einzunehmen. Er verneinte die
Anwendung anderer Medikamente. Am neunten Tag der Levofloxacineinnahme kehrte der Patient mit Fieber,
Gelenkschmerzen, schwerer Erschöpfung und einem juckenden Ausschlag an allen Extremitäten, Abdomen
und Rücken in die Klinik zurück. Er wurde an das lokale Universitätskrankenhaus überwiesen... Trotz aller
Bemühungen starb der Patient 57 Stunden nach der Krankenhausaufnahme... Nach derzeitigem Stand (28.
April 2005) wurden viele Fälle von lebensbedrohlicher TEN in Verbindung mit unterschiedlichen
Fluorchinolonen berichtet, von denen einige tödlich verliefen.
https://www.researchgate.net/publicatio ... necrolysis
3) Sparfloxacin induzierte toxische epidermale Nekrolyse.
Ein 17-jähriger Patient mit dreitägigem Husten und Fieber erhielt am ersten Behandlungstag 400 mg und an
zwei Folgetagen jeweils 200 mg Sparfloxacin. Am dritten Behandlungstag wurde der Patient in unserem
Zentrum wegen eines großflächigen blasenbildenden Ausschlags mit Beteiligung der Augen und der oralen
und nasalen Mukosa hospitalisiert. Seine Haut löste sich zu mehr als 60% ab, woraufhin eine TEN
diagnostiziert wurde... Sparfloxacin wurde abgesetzt und der Patient erhielt eine 4-tägige Behandlung mit
injizierbarem Pheniramin und intravenösem Prednisolon... Am fünften Behandlungstag wurde bei konstanter
Überwachung des Patienten auf einer Intensivstation orales Prednisolon bis zum 19. Tag verabreicht...
Aufgrund von nachgewiesenen sensitiven Kulturen wurde er während des Krankenhausaufenthalts mit
unterschiedlichen intravenösen Antibiotika behandelt... Während dieser Phase besserte sich sein Zustand
graduell, aber am 22. Tag starb er an den Folgen einer vermuteten Lungenembolie.
http://www.bioline.org.br/request?dv03014
4) Ciprofloxacin-induzierte toxische epidermale Nekrolyse: ein Fallbericht.
Wir berichten über den gut dokumentierten Fall einer tödlich verlaufenden Ciprofloxacin-induzierten TEN bei
einem 50-jährigen Patienten, der wegen einer bakteriellen Infektion eines Ulcus cruris venosum in
Behandlung war... Der Patient wies keine Anzeichen auf, die für eine TEN prädisponierten, wurde mit keinem
anderen Medikament außer Ciprofloxacin behandelt (zweimal täglich 500 mg) und entwickelte die klinischen
Symptome einer TEN in einem zeitlichen Verlauf, der mit einer arzneimittelinduzierten TEN kompatibel ist.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9310730
5) Levofloxacin-induzierte toxische epidermale Nekrolyse.
Die toxische epidermale Nekrolyse (TEN) ist eine schwere bullöse Dermatitis mit einer Mortalitätsrate von
30% bis 35%. Fluorchinolone, insbesondere Ciprofloxacin, wurden in Fällen von TEN verdächtigt. Allerdings
gibt es wenig veröffentlichte Informationen zur Levofloxacin-induzierten TEN. Wir berichten über einen
tödlich verlaufenden Fall von Levofloxacin-induzierter TEN.
http://www.annallergy.org/article/S1081-1206(10)60521-2/abstract
6) Tödlich verlaufende Ciprofloxacin-induzierte toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom): Ein
Fallbericht und Überprüfung der Literatur.
Wir präsentieren den gut dokumentierten Fall einer tödlich verlaufenden Ciprofloxacin-induzierten TEN.
Dieser Fallbericht ergänzt die Evidenz zur selten auftretenden Ciprofloxacin-assoziierten TEN. Medizinisches
Fachpersonal sollte bei Patienten, die Ciprofloxacin einnehmen, auf Anzeichen einer TEN achten und das
Arzneimittel unverzüglich absetzen.
https://www.researchgate.net/publicatio ... ininduced_
toxic_epidermal_necrolysis_Lyell_syndrome_A_case_report_and_review_of_the_literature
7) Ciprofloxacin-induzierte toxische epidermale Nekrolyse (TEN) bei einer Neunzigjährigen: ein
Fallbericht.
Eine 93-jährige Patientin entwickelte großflächige Hautläsionen, nachdem sie wegen einer Harnwegsinfektion
mit Ciprofloxacin behandelt wurde. Die Hautbiopsie erbrachte den Nachweis einer TEN. Sie starb innerhalb
von 48 Stunden nach dem Auftreten der Hautzeichen trotz aktiver Maßnahmen.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15115708
8) Ofloxacin: Eine wahrscheinliche Ursache einer toxischen epidermalen Nekrolyse.
Ein 75-jähriger Patient erhielt 23.6 Gramm Ofloxacin während einer 51-tägigen Epididymitisbehandlung. Er
entwickelte eine schwere Hautreaktion, die als TEN diagnostiziert wurde. Der Patient starb aufgrund von
Komplikationen, die auf eine TEN zurückgeführt werden können.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11724089
9) Ofloxacin-induzierte toxische epidermale Nekrolyse.
Bei der toxischen epidermalen Nekrolyse handelt es sich um eine potentiell lebensbedrohliche
dermatologische Störung, die durch großflächige Erytheme, Nekrose und bullöse Ablösung der Epidermis
und Schleimhautmembranen charakterisiert ist, was zur Häutung und möglicher Sepsis und/oder tödlichen
Reaktionen führt... Ein 42-jähriger Patient stellte sich mit schnell fortschreitenden Hautablösungen vor. Der
Patient berichtete über die Einnahme von Ofloxacin wegen Abdominalschmerzen und Diarrhö. Nach 2 Tagen
entwickelte er am ganzen Körper akute erythematöse Ausschläge... Die Läsionen bildeten sich innerhalb
weniger Wochen zurück und hinterließen eine postinflammatorische Pigmentierung am Körper... Nach
unserer Kalkulation hatte unser Patient ein Mortalitätsrisiko von 12.1%.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4134634/
10) Generalisierter Krampfanfall und toxische epidermale Nekrolyse nach Levofloxacinexposition.
Wir berichten über den Fall einer Patientin mit Ciprofloxacin-Allergie, die nach einer Einzeldosis Levofloxacin
tonisch-klonische Krampfanfälle und eine TEN entwickelte... Levofloxacin wurde nach der Aufnahme in unser
Krankenhaus abgesetzt und es wurden keine Antikonvulsiva verordnet. Die Patientin blieb bei der Entlassung
eine Woche später frei von Krampfanfällen.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15827068
11) Eine systematische Überprüfung des Arzneimittel-induzierten Steven-Johnson-Syndroms und der
toxischen epidermalen Nekrolyse in der indischen Population.
Wir führten eine systematische Überprüfung der veröffentlichten Evidenz zu Arzneimittel-induzierten Fällen
von SJS und TEN in der indischen Population durch. Zu den ursächlichen Substanzen zählten primär
Antimikrobiotika (37.27%), Antiepileptika (35.73%) und NSAID (15.93%). Carbamazepin (18.25%) [siehe 12)],
Phenytoin (13.37%), Fluorchinolone (8.48%) und Paracetamol (6.17%) waren die am häufigsten genannten
Arzneimittel.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23619444
12) Therapeutische Wirkungen von Ciprofloxacin auf die Pharmakokinetik von Carbamazepin bei
gesunden erwachsenen männlichen Probanden.
Carbamazepin ist ein Arzneimittel, welches die Enzyme CYP1A2 und CYP3A4 induziert und langfristig von
epileptischen Patienten eingenommen wird. Während des Therapieverlaufs erleiden diese Patienten
grundsätzlich andere Erkrankungen wie z. B. Harnwegsinfektionen, Atemwegsinfektionen, Haut- und
Weichgewebeinfektionen etc. Um diese zu behandeln, verordnen Ärzte häufig Fluorchinolone wie z. B.
Ciprofloxacin (ein CYP1A2-Inhibitor) in Kombination mit Carbamazepin (CBZ). Hieraus können Interaktionen
resultieren, die unerkannt bleiben und zu unvorhersehbarer Toxizität, unerwünschten Wirkungen oder sogar
therapeutischem Versagen führen können... Das Wissen bezüglich der Interaktionen zwischen Ciprofloxacin
und CBZ wäre hilfreich für die pharmazeutische Industrie und Ärzte und ein Segen für den Patienten.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21190921
13) Retrospektive Analyse des Steven-Johnson-Syndroms und der toxischen Epidermalen Nekrolyse
während eines Zeitraums von 5 Jahren in Nord-Karnataka, Indien.
Insgesamt wurden 22 Patienten mit SJS-TEN untersucht. Bei 11 Patienten waren Antiepileptika das kausale
Arzneimittel, in 7 Fällen waren es Antimikrobiotika. Die Regeneration verlief in Fällen von Antiepileptikainduzierter
SJS-TEN wesentlich schneller als bei Ofloxacin... Das in Indien häufig verwendete Antibiotikum
Ofloxacin kann eine tödlich verlaufende SJS-TEN verursachen. Fälle von Ofloxacin-induzierter SJS-TEN haben
im Vergleich mit Antiepileptika eine höhere Morbidität und Mortalität.
http://www.ijp-online.com/article.asp?issn=0253-
7613;year=2013;volume=45;issue=1;spage=80;epage=82;aulast=Naveen
14) Ein Bericht über fünf Fälle von Fluorchinolon-induzierter epidermaler Nekrolyse in einem
Lehrkrankenhaus in Nord-Karnataka.
In lezter Zeit nehmen die Berichte über Fluorchinolon-induzierte Fälle von SJS/TEN zu. Unsere diesbezüglich
durchgeführte retrospektive Studie stellt fünf solcher Fälle dar... In unserer Studie waren Fluorchinolone unter
allen antimikrobiellen Substanzen am häufigsten mit SJS/TEN assoziiert, was womöglich auf deren hohe
Verordnungszahlen zurückzuführen ist... Mehr als 50% aller Patienten, die eine TEN überleben, leiden unter
den Langzeitfolgen der Erkrankung.
https://www.researchgate.net/publicatio ... NEINDUCED_
EPIDERMAL_NECROLYSIS_AT_A_TERTIARY_CARE_TEACHING_HOSPITAL_IN_NORTHERN_KAR NATAK
A

WEITERE:
Ofloxacin-induzierte toxische epidermale Nekrolyse.
https://www.medicaljournals.se/acta/con ... 15555-0912
Mit intravenösen Immunglobulinen behandelte Levofloxacin-induzierte toxische epidermale Nekrolyse.
http://www.annals.edu.sg/pdf/39VolNo8Au ... N8p660.pdf
Levofloxacin-induzierte toxicsche epidermale Nekrolyse: Erfolgreiche Therapie mit Omalizumab (Anti-IgE) and
Prednisolon-Stoßtherapie.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5027856/
Levofloxacin- und Furazolidon-induzierte toxische epidermale Nekrolyse
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3847257/
Stevens-Johnson syndrom/toxische epidermal Nekrolyse vermutlich induziert durch Norfloxacin.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4112256/
Ofloxacin-induzierte TEN: Ein Fallbericht.
http://www.ejbps.com/admin/download/art ... NzQyNjM2Ln
BkZg==
Toxische epidermale Nekrolyse und Agranulozytose: Seltene Nebenwirkungen von Ciprofloxacin.
http://www.bioline.org.br/pdf?ms09084
Trovafloxacin-induzierte fulminante toxische epidermale Nekrolyse.
http://jamanetwork.com/journals/jamaint ... act/521745
Levofloxacin-induziertes Stevens-Johnson-Syndrom/toxische epidermale Nekrolyse: Fallberichte
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4127638/
Ciprofloxacin-induzierte toxische epidermale Nekrolyse.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8305780
Norfloxacin-induzierte toxische epidermale Nekrolyse.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15713789
Levofloxacin-induced toxische epidermale Nekrolyse bei einem älteren Patienten.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12066972
Ciprofloxacin-induzierte toxische epidermale Nekrolyse bei einem Patienten mit systemischem Lupus
erythematodes.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/14735388

HAUTKREBS
1) Mitochondriale Schäden in kultivierten humanen Hautfibroblasten nach Photosensibilisierung
durch Fluorchinolone.
In einer mikrofluorometrischen Untersuchung demonstrieren wir mittels Rhodamin 123, dass Norfloxacin und
Ciprofloxacin unter Bestrahlung mit UVA schnell mitochondriale Membranbestandteile schädigen....
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11195848
2) Withdrawal Asessment Report for Garenoxacin Mesylate (garenoxacin) EMEA/H/C/747.
Im Photoklastogenitätstest mit CHO-Zellen zeigte sich, dass Garenoxacin klastogen wirkte, was auch für
Ciprofloxacin und Lomefloxacin galt.
http://www.ema.europa.eu/docs/en_GB/doc ... ort/2010/0
1/WC500067888.pdf
3) Photogenotoxizität phototumorigen wirkender Fluorchinolonantibiotika im Comet-Assay.
Bei Fluorchinolonkonzentrationen, die einen minimalen Verlust der Zelllebensfähigkeit induzierten
(Neutralrot-Test), verursachten die untersuchten Verbindungen DNA-Bruchstücke in der Reihenfolge
BAYy3118 Norfloxacin Ciprofloxacin Lomefloxacin Fleroxacin Nalidixinsäure... Die vorläufige Evidenz, dass
Ciprofloxacin durch Photosensibilisierung DNA-Läsionen hervorruft, die einer Exzisionsreparatur bedürfen,
kann auf eine Produktion mutagenerer Läsionen hindeuten.
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1 ... 160.x/full
4) Ciprofloxacin inhibiert die Proliferation von Jurkat-Zellen und fördert die Entstehung von
Aneuploidien.
Unsere Beobachtungen deuten an, dass Ciprofloxacinkonzentrationen, die zur Auslösung eines
programmierten Zelltods unzureichend sind, die Zellproliferation durch eine Hemmung der Zellteilung
unterbrechen können. Die chromosomale Instabilität solcher Zellen kann das Krebsrisiko zumindest potentiell
erhöhen.
http://www.jpp.krakow.pl/journal/archiv ... rticle.pdf
5) Antibakterielle Chinolone: Eine neue Klasse photochemischer Karzinogene.
Fluorchinolone müssen weiter untersucht werden, da sie potentiell photokarzinogene Eigenschaften
aufweisen.
http://www.sciencedirect.com/science/ar ... 4496074258
6) Hemmung der DNA-Reparatur duch UVA-Lichtaktivierung von Fluorchinolonen und Vemurafenib.
Während der UVA-Lichtaktivierung von 6-TG, Ciprofloxacin und Ofloxacin wurde ein freies Radikal generiert,
welches weitreichende Proteinschäden verursachte. Dieser Vorgang war insbesondere mit Schädigungen der
DNA-Reparaturproteine assoziiert und reduzierte die Effektivität der Nucleotid-Exzisionsreparatur...
Ungeachtet ihrer unterschiedlichen Mechanismen bezüglich der Hemmung der Nucleotid-Exzisionsreparatur
verbanden sich alle von uns untersuchten Wirkstoffe mit UVA und verhinderten so die Entfernung von UVBPhotoprodukten
aus intakten Zellen. Diese Beobachtung ist im Hinblick auf Hautkrebsrisiken bedeutend...
Ciprofloxacin und Ofloxacin wirken bei Mäusen photokarzinogen, und Fluorchinolone können mit einem
erhöhten Hautkrebsrisiko assoziiert sein.... Grundsätzlich ist zu erwarten, dass kürzere
Antibiotikabehandlungen mit einem entsprechend geringeren Risiko für weißen Hautkrebs einhergehen.
Allerdings könnte prophylaktisches Ciprofloxacin, insbesondere bei immunsupprimierten transplantieren
Patienten, dieses Risiko signifikant erhöhen.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4267641/
7) Berichtete Anwendung von photosensibilisierenden Medikamenten und Basalzell- und
Plattenepithelkarzinome der Haut: Ergebnisse einer populationsbasierten Fallkontrollstudie.
Photosensibilisierende Substanzen, insbesondere Fluorchinolonantibiotika, verursachten im Tierversuch mit
UV-Strahlung benigne und maligne Hautläsionen, speziell Plattenepithelkarzinome. Trotz des Potentials
dieser photosensibilisierenden Substanzen, UV-Licht-assoziierten Hautkrebs zu verstärken, gibt es zu diesem
Aspekt überraschend wenige epidemiologische Daten...
https://www.researchgate.net/profile/Ro ... ensitizing
_Medications_and_Basal_Cell_and_Squamous_Cell_Carcinoma_of_the_Skin_Results_of_a_Population-
Based_Case-Control_Study/links/54997c5d0cf22a8313961ec0.pdf
8) Frontbericht:
Ein junger männlicher Patient aus unserem Krankenhaus, der wegen einer multiresistenten Tuberkulose
langfristig mit Ciprofloxacin behandelt wurde, entwickelte eine chronische Photosensibilität und
hochaggressive rezidivierende und metastatische Plattenepithelkarzinome im Gesicht (persönliche
Erfahrung).
(Quelle: Goncalo M, Gimenez-Arnau AM, Drug Photosensitivity, in: Katsambas AD et al. (Hgg,), European
Handbook of Dermatological Treatments (3rd Ed.). Heidelberg/New York 2015, S. 242.)

FIXE ARZNEIMITTELREAKTION
1) Ciprofloxacin-induzierte bullöse fixe Arzneimittelreaktion: Drei Fallberichte.
Alle drei Patienten stellten sich mit Läsionen am Körper nach Ciprofloxacineinnahme vor. Die Symptome
bestanden in einem brennenden Gefühl und Juckreiz... Die fixe Arzneimittelreaktion präsentiert sich
hauptsächlich in Form von gut abgrenzbaren, runden oder ovalen juckenden Plaques, die aus dunkelvioletten
oder bräunlichen Erythemen und Ödemen hervorgehen, sowie gelegentlich auftretenden vesikulären oder
bullösen Läsionen an den Lippen, der Hüfte, dem Kreuzbein oder den Genitalien... Die Behandlung besteht in
einer Bekämpfung der ursächlichen Substanz mit oralen und topischen Steroiden, Pflegecremes und oralen
Antihistaminika. Obwohl die fixe Arzneimittelreaktion gewöhnlich nicht letal veräuft, kann sie aus
ästhetischen Gründen sehr unangenehm werden, vor allem, wenn sie an ursprünglich betroffenen Stellen
wieder ausbricht und eine residuelle Hyperpigmentierung hinterlässt.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4408714/
2) Nicht pigmentierende fixe Arzneimittelreaktion durch Fluorchinolone.
Flourchinolone wurden, abgesehen von ihrer häufigen Nennung im Zusammenhang mit fixen
Arzneimittelreaktionen, für eine Bandbreite an kutanen Nebenwirkungen verantwortlich gemacht, wie z. B.
Exantheme, Urtikaria, Angioödeme, exfoliative Dermatitis, Photosensibilität, akute generalisierte
exanthematische Pustulose, Vaskulitis, Anaphylaxie und Stevens-Johnson-Syndrom oder toxische epidermale
Nekrolyse... Da Fluorchinolone als Auslöser einer fixen Arzneimittelreaktionen in einer bedenklichen Anzahl
von Fällen angeschuldigt wurden, möchten wir die Möglichkeit hervorheben, dass diese Arzneimittelklasse
auch nicht-pigmentierende fixe Arzneimittelreaktionen auslösen kann.
http://www.ijdvl.com/article.asp?issn=0378-
6323;year=2017;volume=83;issue=1;spage=108;epage=112;aulast=Gupta

STOMATITIS
Fluorchinolone und Stomatitis, ein möglicher Klasseneffekt.
Die Assoziation zwischen Fluorchinolonen und Stomatitis wird durch eine disproportionale Anzahl von
Berichten sowohl in der Lareb- als auch der WHO-Datenbank und den Wirkmechanismus dieser Antibiotika
gestützt. Wir vermuten, dass es sich bei der Stomatitis um einen Klasseneffekt handelt, was durch Berichte in
der Lareb- und WHO-Datenbank und die Tatsache gestützt wird, dass diese Nebenwirkung in der
Fachinformation von Moxifloxacin gelistet ist. Norfloxacin und Levofloxacin sind am deutlichsten mit einer
Stomatitis assoziiert, jedoch dürfte diese Assoziation für alle Fluorchinolone gelten. Daher empfehlen wir,
dass Stomatitis in den Fachinformationen von Norfloxacin und Levofloxacin und vorzugsweise in den
Fachinformationen aller Fluorchinolone erwähnt wird. [Von den in Tab. 1 dokumentierten 17 Fällen ist in nur 6
Fällen eine Erholung bekannt].
http://databankws.lareb.nl/Downloads/kw ... _fluor.pdf

IMMUNSYSTEM
ALLGEMEINE EINSCHÄTZUNGEN
1) Allergische Reaktionen auf Chinolone.
Die Häufigkeit von allergischen Reaktionen auf Chinolone scheint im letzten Jahrzehnt zugenommen zu
haben; mittlerweile zählen Chinolone neben den Betalaktamen womöglich zu den Antibiotika, welche am
häufigsten allergische Reaktionen verursachen. In unserer Population (Spanien) sind Chinolone nach
antientzündlichen Mitteln und Betalaktamen die dritthäufigste Ursache bestätigter Immunreaktionen gegen
Arzneimittel, mit einem Anstieg von 0.53% im Jahr 2005 auf 5.96% im Jahr 2009... In zahlreichen Studien
wurde über das Einsetzen allergischer Reaktionen innerhalb von 1 Stunde nach Chinoloneinnahme berichtet...
Es können alle Chinolone involviert sein, obwohl in jüngerer Zeit Ciprofloxacin, Moxifloxacin und Levofloxacin
angeschuldigt wurden... Die Diagnose einer allergischen Sofortreaktion ist oft schwer durchführbar, da
Hauttests sich als nicht reliabel erwiesen haben. Einige Autoren schätzen Hauttests als nützlich ein, während
andere gezeigt haben, dass hierdurch eine bedenkliche Anzahl falsch-positiver Ergebnisse zustande kam.
Diese Unterschiede können mit einer direkten Histaminfreisetzung durch einige Chinolone erklärt werden.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21659860/ → DOI: 10.1097/ACI.0b013e3283489bc3
2) Immunreaktionen gegen Fluorchinolone.
Fluorchinolonantibiotika verursachen Sofortreaktionen und verzögerte allergische Reaktionen und können
auch die inneren Organe und zirkulierende Blutkörperchen beeinträchtigen. Die zugrundeliegenden
Pathomechansimsen sind nur teilweise verstanden... Ein T-Zell-vermittelter Pathomechanismus ist
wahrscheinlich an exanthematösen Reaktionen, Phototoxizität, hämatologischen Störungen und einer Anzahl
direkter organspezifischer Veränderungen beteiligt.... Bei Patienten mit allergischen Sofortreaktionen sollten
alle Fluorchinolone vermieden werden.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15659258/ → DOI:10.1007/s11882-005-0049-1
Levofloxacin zwei Tage je 500 mg Kapsel im Juli 2015

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