ich möchte über etwas sprechen, das mir nicht leicht fällt, weil es mein Privatleben betrifft. Aber ich hab in anderen Threads auch schon raus lesen können, dass ich nicht die Einzige bin, die privat mit Unverständnis zu kämpfen hat.
Ich bin seit 22 Jahren in fester Beziehung, davon jetzt fast 10 Jahre verheiratet. Mein Mann ist niemand, der über Gefühle spricht, er macht alles mit sich selbst aus. Daran habe ich mich im Laufe der Jahre gewöhnt und akzeptiert, dass jeder seine eigenen Strategien zur Problembewältigung hat.
Bisher waren wir beide in Vollzeit beschäftigt. Haben keinen sonderlich hohen Lebensstandard, das normale eben: große Mietwohnung, 2 Autos, alle paar Jahre mal Urlaub.
Ein Jahr lang bin ich von Arzt zu Arzt, jedes Mal mit neuer Verdachtsdiagnose raus, die sich nie bestätigt hat. Bis ich dann letztes Jahr hier gelandet bin. Ich war froh, endlich eine Antwort auf meine zahlreichen Symptome zu finden.
Da vermutete mein Mann schon, das sei nur ein Strohhalm, an den ich mich klammere. Ich bat ihn schon oft, doch selbst mal hier zu lesen, gab ihm auch z.B. die Apotheker Zeitung, bat ihn, mit mir die Stern TV Sendung zu schauen, oder auch die diversen yt Videos. Keine Chance. Er verschließt sich dem total. Stattdessen immer wieder die Frage, wie es denn weiter gehen soll...finanziell? Ich kann die Frage nicht beantworten, ich weiß es doch selber nicht. Bis Ende August bin ich noch im KG Bezug, ich hoffe das danach die Nahtlosigkeitsregelung greift und ich AlG1 bekomme. Ich habe noch meinen Job, ich werde ihn aber nicht mehr ausführen können und eine innerbetriebliche Umsetzung, wird man mir ausschlagen. Das ist keine Vermutung, ich weiß das, ich bin in der Mitarbeitervertretung. Auf Grund meiner 60° Sbh und MAV Mitgliedschaft, so wie 20 Jahre Betriebszughörigkeit genieße ich besonderen Kündigungsschutz. Nutzt mir aber nichts, wenn es keine andere Arbeit für mich gibt. Bis zur Rente fehlen mir noch 4 Jahre. Und auch die fällt eher gering aus.
Ja, aber das eher nebenbei. Ich spüre immer häufiger, dass mein Mann ungeduldig wird und ich fühle mich unter Druck gesetzt. Auch was meine Knie OP betrifft. Ich werde sie absagen, das habe ich gestern ihm gegenüber angedeutet. Daraufhin war er sichtlich stinkig und hat den Abend kaum noch ein Wort geredet. Er nimmt mich nicht ernst, denkt, wenn ich mich operieren lasse, wird es mir schon besser gehen. Aber ich kann mich doch nicht ihm zu Liebe operieren lassen, ich weiß doch, dass es am großen Rest nichts ändert. Und womöglich würde es mir noch schlechter gehen.
Mich belastet dieses angespannte Verhältnis sehr und ich frage mich, warum er mir nicht glaubt. Oder will er es nicht glauben? Ist es für ihn einfacher, die Augen vor den Tatsachen zu verschließen, weil er mit der Situation genauso überfordert wäre, wie ich es bin? Es macht mich traurig und verletzt mich, dass er den Arztbriefen mehr Glauben schenkt als mir. Mir geht es ja nur schlecht, weil ich hier immer lese....

Vielleicht hat ja jemand Lust zu schreiben, dem es ähnlich geht? In meiner Fantasie haben alle Betroffenen hier verständnisvoll Angehörige, nur ich nicht. So fühle ich mich ziemlich alleine...
Und vielleicht hat ja jemand eine Idee, wie ich konstruktiv zu einer Lösung finden kann?
Liebe Grüß
uschi