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Polymorphismen bzgl. Phase 2 Entgiftungsenzym

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Krabiwi
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Polymorphismen bzgl. Phase 2 Entgiftungsenzym

#4745

Beitragvon Krabiwi » 19.04.2018, 19:43

Hallo zusammen,

ich möchte auf ein wichtiges Thema hinweisen, nämlich die genetische Veranlagung bei der Entgiftung. Der Entgiftungsprozess erfolgt in 3 Phasen:

1. Funktionalisieren (Aufspaltung des Gifts mittels Reduktion, Oxidation, Hydrolyse)
2. Kopplung ( z.B. mittels Glutathion um das Gift wasserlöslich zu machen damit die Nieren es ausscheiden können)
3. Ausscheidung (über Niere und Leber)

Das Problem ist, dass dieser Prozess bei manchen Menschen genetisch bedingt eingeschränkt ist, was insbesondere bei der Fluorchinolone-Toxizität negative Auswirkungen haben kann, da diese sich dann im Körper akkumulieren.

Ein weiteres Problem ist, die Anfälligkeit für Schwermetallvergiftungen.

"Phase-2-Entgiftungsenzyme
Der Knackpunkt in dieser Engiftungskette stellen die Phase-2-Enzyme dar. Dazu gehören die Glutathion-S-Transferasen, kurz GSTs, mit den Einzelenzymen M1, T1 und P1, sowie die N-Acetyl-Transferase 2 (NAT2)."


"Die genetische Entgiftungsfähigkeit sieht in Mitteleuropa wie folgt aus:

GST M1 fehlt bei 50%
GST T1 fehlt bei 20%
GST M1 + T1 fehlen bei 5 – 10%

Sie können sich vorstellen, daß Betroffene ein ernstes Problem mit Giften haben. Und dieses Problem wird häufig erst richtig offensichtlich, wenn eine Entgiftung eingeleitet wird oder der Patient einer akuten Giftbelastung ausgesetzt wird. Das erklärt, warum manche Menschen auf das Entfernen einer einzigen Amalgamfüllung trotz optimaler Begleittherapie mit einer massiven Verschlechterung des Gesundheitszustandes reagieren."

http://www.dumitrescu.de/aktuelles/deta ... gkeit.html


Umfangreicher und interessanter Artikel zum Thema Entgiftung:

http://www.ganzimmun.de/labor/ganzimmun ... _file=2334
Übersicht: viewtopic.php?f=35&t=749

„Was bringt den Doktor um sein Brot? (a) die Gesundheit und (b) der Tod. Drum hält der Arzt, auf dass er lebe, uns zwischen beidem in der Schwebe.“ (Eugen Roth)

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Krabiwi
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Re: Polymorphismen bzgl. Phase 2 Entgiftungsenzym

#5014

Beitragvon Krabiwi » 14.05.2018, 22:40

"Beim Menschen wurden bislang 60 verschiedene Cytochrome P450 gefunden. Die Einteilung dieser Iso­enzyme in Familien und Unterfamilien erfolgt anhand der jeweiligen Ähnlichkeiten in der Aminosäuresequenz, wobei sich die Bezeichnung des einzelnen Enzyms an einer spezifischen Nomenklatur orientiert: Auf das Gensymbol CYP folgt eine Zahl für die Familie, ein Buchstabe für die Unterfamilie und eine Nummer für das einzelne Enzym. CYP3A4, über das etwa die Hälfte aller Arzneimittelwirkstoffe metabolisiert wird, gehört beispielsweise zur Familie 3, zur Unterfamilie A und ist das 4. Enzym dieser Unterfamilie. Weitere für den Abbau von Medikamenten wichtige Cytochrome P450 sind CYP2D6, CYP2C9, CYP2C19, und CYP1A"

" Aus den jeweils vorliegenden genetischen CYP-Varianten eines Patienten wiederum lässt sich sein sogenannter Metabolisiererstatus ableiten, also die Geschwindigkeit, mit der er die entsprechenden pharmazeutischen Wirkstoffe verstoffwechseln kann. So werden für CYP2D6 vier Typen von Metabolisierern unterschieden:



*Langsame Meta­bolisierer (etwa 7 Prozent der Bevölkerung) besitzen zwei nicht funktionelle Allele des CYP2D6-Gens. Es wird kein Protein gebildet und der Metabolismus verläuft extrem langsam. Bei Gabe der Standarddosierung kann es daher zu Nebenwirkungen kommen, da sich der Wirkstoff anreichert. Oder aber die Wirksamkeit der Therapie ist nicht ausreichend, wenn es sich bei dem Medikament um ein Prodrug handelt, das erst durch die Biotransformation in seine aktive Wirkform umgewandelt werden muss.

*Intermediäre Metabolisierer (etwa 5 bis 10 Prozent der Bevölkerung) besitzen ein nicht und ein eingeschränkt funktionelles Allel. Medikamente werden daher mit reduzierter Aktivität verstoffwechselt.

*Extensive (»normale«) Metabolisierer (etwa 80 Prozent der Bevölkerung) besitzen ein oder zwei voll funktionsfähige Allele.

*Bei ultraschnellen Metabolisierern (etwa 2 bis 3 Prozent der Bevölkerung) sind aufgrund einer Genamplifikation drei oder mehr Kopien funktionsfähiger Gene vorhanden. Sie bauen Arzneimittel so schnell ab, dass die Standarddosis kaum wirken kann."


https://www.pharmazeutische-zeitung.de/?id=40909
Übersicht: viewtopic.php?f=35&t=749

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