Quelle: http://www.p-e-g.org/publikationen/ctj/107_116.pdf
Nebenwirkungen der neueren Fluorchinolone - 1998
Aufgrund der Formatierungen am besten unter dem öffentlichen Link das PDF einsehen.
Die   Verträglichkeit   eines   Medika-
mentes spielt eine zunehmend wich-
tige  Rolle  bei  der  Auswahl  eines
Präparates   aus   einer   Gruppe   von
ähnlichen  Wirkstoffen.  Häufig  las-
sen  sich  in  klinischen  Studien  keine
signifikanten   Unterschiede   in   der
klinischen    Wirksamkeit    zwischen
ähnlichen    Substanzen    aus    einer
Gruppe  nachweisen  –  in  diesen  Fäl-
len  sollte  die  Verträglichkeit  als  ein
entscheidendes      Auswahlkriterium
dienen.  Aus  mehreren  Gründen  sind
jedoch vergleichende Daten über die
Verträglichkeit   von   Medikamenten
oftmals  nicht  mit  der  gewünschten
Genauigkeit  verfügbar.  Diese  Grün-
de sind jedem Arzt gut bekannt, doch
sollen  die  wichtigsten  Aspekte  an
dieser  Stelle  nochmals  kurz  zusam-
mengefaßt werden.
Die 
präklinische   toxikologische
Untersuchung 
bietet  wichtige  Hin-
tergrunddaten,   die   auf   bestimmte
„Schwachstellen“   eines   Arzneimit-
tels  hinweisen  können.  Wie  allge-
mein  bekannt  ist,  bestehen  jedoch
oftmals   Probleme   hinsichtlich   der
Relevanz der Daten und einer direk-
ten  Übertragbarkeit  der  toxikologi-
schen  Ergebnisse  auf  die  therapeuti-
sche   Situation.   Essentiell   für   den
Versuch   einer   Extrapolation   sind
pharmakokinetische Daten vom Ver-
suchstier. Ein grundsätzlicher Fehler,
der   leider   immer   wieder   gemacht
wird, besteht darin, daß die toxikolo-
gischen     Ergebnisse     nur     unter
Berücksichtigung   der   Dosierungen
interpretiert  werden  –  ohne  Berück-
sichtigung der unterschiedlichen Ki-
netik bei Mensch und Tier.
Übersicht
Chemotherapie Journal · 7. Jahrgang · Heft 3 / 1998
107
Nebenwirkungen der neueren 
Fluorchinolone
Ralf Stahlmann und Hartmut Lode, Berlin
Während der Behandlung mit den bereits länger bekannten Fluorchinolonen – wie zum
Beispiel Norfloxacin, Ciprofloxacin oder Ofloxacin – treten unerwünschte Wirkungen bei
etwa 4 bis 10 % (bis 20 %) der behandelten Patienten auf. Am häufigsten manifestieren
sich die unerwünschten Wirkungen am Magen-Darm-Trakt, an der Haut oder als ZNS-
Reaktion (z. B. Schlaflosigkeit, Benommenheit). Diese unerwünschten Wirkungen werden
auch nach Gabe der neueren Substanzen (Sparfloxacin, Levofloxacin, Grepafloxacin, Tro-
vafloxacin)  beobachtet. Phototoxische  Reaktionen  sind  nach  Sparfloxacin  (8-Fluorderi-
vat!) häufiger als nach den anderen Derivaten. Kardiotoxische Effekte wurden zunächst
im Tierversuch nach parenteraler Chinolongabe beobachtet; geringfügige Veränderungen
der QTc-Zeit können auch beim Menschen in therapeutischer Dosierung nach bestimm-
ten Chinolonen auftreten und haben zu der Empfehlung geführt, zum Beispiel Grepaflox-
acin oder Sparfloxacin nicht mit anderen arrhythmogenen Arzneimitteln zu kombinieren.
Chinolone  gelten  als  kontraindiziert  bei  Kindern, Jugendlichen  und  Schwangeren  –  die
klinische  Relevanz  der  Chinolon-typischen  toxischen  Wirkungen  auf  den  unreifen  Ge-
lenkknorpel  ist  allerdings  umstritten. In  zunehmendem  Maße  wird  Ciprofloxacin  zum
Beispiel bei jugendlichen Mukoviszidose-Patienten angewandt, wobei keine Häufung von
klinisch erkennbaren Gelenkbeschwerden aufgefallen ist. Grepafloxacin hemmt in stärke-
rem Maße als die anderen neuen Derivate Cytochrom P450 1A2 (Theophyllin- und Cof-
fein-Metabolismus!). Alle Chinolone bilden Chelatkomplexe mit zwei- oder dreiwertigen
Metallionen; sie dürfen nicht zusammen mit mineralischen Antazida gegeben werden, da
sonst  eine  deutliche  Reduktion  der  Bioverfügbarkeit  resultiert.  Insgesamt  weisen  die
neuen Fluorchinolone also ein ähnliches Muster an unerwünschten Wirkungen und Inter-
aktionsmöglichkeiten auf wie die älteren Derivate. Ob einzelne der neuen Fluorchinolone
seltene  unerwünschte  Wirkungen  verursachen  können,  die  in  der  klinischen  Prüfung
nicht  erkennbar  sind, wird  erst  zu  beantworten  sein, wenn  umfassendere  Erfahrungen
vorliegen.
Schlüsselwörter:
Fluorchinolone, Nebenwirkungen, Cytochrom P450
During treatment with older fluoroquinolones such as norfloxacin, ciprofloxacin or oflo-
xacin 4 to 10 % (to 20 %) of the patientes show adverse reactions. Mainly affected are the
gastrointestinal  tract,  the  skin  or  the  CNS  (sleeplessness,  dizziness,  light-headedness).
Such  adverse  reactions  are  also  observed  during  treatment  with  the  newer  compounds
such as sparfloxacin, levofloxacin, grepafloxacin or trovafloxacin. Phototoxic reactions oc-
cur more often with sparfloxacin (8-fluoro-derivative) than with other derivatives. Cardi-
otoxic effects were studied in animal experiments after parenteral application of quinolo-
nes;  minor  changes  of  the  QTc  interval  can  occur  also  in  man  after  therapeutic  doses.
These  findings  have  led  to  the  recommendation  not  to  combine  quinolones  such  as  gre-
pafloxacin or sparfloxacin with other arrhythmogenic drugs. All quinolones are conside-
red  contraindicated  in  children, juveniles  and  pregnant  women, however, clinical  rele-
vance of the characteristic quinolone-induced cartilage lesions in immature animals is dis-
cussed  controversially.  Ciprofloxacin  is  used  more  and  more  frequently  in  juvenile
patients  with  cystic  fibrosis  without  any  increase  in  joint  problems  being  recognizable.
Grepafloxacin  inhibits  more  pronouncedly  than  the  other  new  fluoroquinolones  cyto-
chrome  P450  1A2  (theophyllin-  and  caffein  metabolism!). All  quinolones  form  chelate
complexes with di- or trivalent cations; they must not be given together with mineral anta-
cids since a significant reduction of bioavailability results. In summary, the new fluoroqui-
nolones show a similar pattern of adverse effects and potential for interactions as the older
derivatives. It remains unclear if rarely occurring side effects, which will not be recogniza-
ble in clinical studies, might be associated with the use of these new drugs; these questions
cannot be answered until further experience is gained with the new fluoroquinolones.
Keywords: 
Fluoroquinolones, side effects, cytochrome P450
Prof.  Dr.  Ralf  Stahlmann,  Institut  für  Klinische
Pharmakologie  und  Toxikologie,  Universitätskli-
nikum Benjamin Franklin, Freie Universität Ber-
lin, Garystr 5, 14195 Berlin
Prof.  Dr.  Hartmut  Lode,  Krankenhaus  Zehlen-
dorf,  Lungenklinik  Heckeshorn,  Pneumologie  I,
Zum Heckeshorn 33, 14109 Berlin
Im  Rahmen  der  
klinischen  Prü-
fung 
werden  sämtliche  unerwünsch-
ten Symptome erfaßt, ohne daß eine
eindeutige  Aussage  zu  dem  Kausal-
zusammenhang     gemacht     werden
kann  („adverse  events“).  Das  Sym-
ptom  kann  durch  die  Erkrankung,
durch  das  Medikament  oder  durch
andere Ursachen hervorgerufen wor-
den sein. Da diese Daten bei Patien-
ten  mit  unterschiedlichen  Grunder-
krankungen erhoben werden, sind sie
–  trotz  aller  Bemühungen  um  Stan-
dardisierungen – nicht direkt mitein-
ander vergleichbar. Sie geben jedoch
eine  wichtige  Basisinformation  über
das  mögliche  Nebenwirkungsprofil
eines neuen Arzneimittels.
Eine  bessere  Vergleichbarkeit  be-
steht  bei  den  
Ergebnissen  von  Dop-
pelblindstudien
,   die   in   zunehmen-
dem   Maße   durchgeführt   werden.
Auch  die  Resultate  dieser  Studien
geben    naturgemäß    keine    sichere
Auskunft  über  die  Kausalbeziehung
bei  einer  beobachteten  unerwünsch-
ten Wirkung im Zusammenhang mit
der  Einnahme  eines  Medikamentes.
Sie können jedoch sehr wertvoll sein,
um  einen  Vergleich  zwischen  zwei
Medikamenten zu ermöglichen.
Da  sowohl  im  Rahmen  der  klini-
schen  Prüfung  (etwa  1000  bis  3000
Patienten)  als  auch  im  Rahmen  der
Doppelblindstudien   (etwa   100   bis
300 Patienten) nur relativ kleine Kol-
lektive erfaßt werden können, geben
beide  Informationsquellen  keine  si-
chere  Auskunft  über  das  Problem
seltener 
unerwünschter  Wirkungen
(seltener als 1 : 1000). Ernsthafte un-
erwünschte  Wirkungen,  auch  wenn
sie   mit   einer   Inzidenz   von   unter
1 : 1000 auftreten, sind jedoch für ein
antibakteriell   wirksames   Antibioti-
kum  nicht  akzeptabel.  Dies  hat  vor
einigen   Jahren   die   Erfahrung   mit
Temafloxacin 
gezeigt, das nach eini-
gen Monaten vom Markt genommen
wurde. Während der Anwendung des
Medikamentes  nach  der  Marktein-
führung waren selten auftretende un-
erwünschte  Wirkungen  bekannt  ge-
worden (etwa 1 : 4500), die während
der  klinischen  Prüfung  nicht  aufge-
fallen waren [6].
Bei der genauen Beschreibung der
unerwünschten    Wirkungen    eines
Medikamentes  –  insbesondere  wenn
es  sich  um  eine  neue  Substanz  han-
delt – stößt man unweigerlich auf die
angesprochenen    Probleme,    zumal
wenn es gilt, eine ausgewogene, ver-
gleichende Darstellung ähnlich wirk-
samer   Medikamente   zu   erstellen.
Zwei  grundsätzliche  Aspekte  sollten
bei  solch  einem  Versuch  beachtet
werden:
1.  Um  solide  Aussagen  zur  Verträg-
lichkeit  eines  Medikamentes  zu  ma-
chen, sind alle oben angesprochenen
Informationen wichtig: von den toxi-
kologischen  Basisdaten  über  die  Er-
gebnisse  der  klinischen  Prüfung  bis
zur   kasuistischen   Mitteilung   nach
der    Zulassung.    Selbstverständlich
ändert sich die Bedeutung der einzel-
nen  Informationsquellen  im  Laufe
der   Zeit:   Mit   zunehmender   klini-
scher  Erfahrung  wird  zum  Beispiel
die Bedeutung der präklinischen Da-
ten geringer.
2. Solange ein neuer Wirkstoff nicht
breit   angewandt   worden   ist,   kann
keine  endgültige  Aussage  zur  Ver-
träglichkeit   gemacht   werden.   Der
Postmarketing  Surveillance  kommt
eine  wichtige  Rolle  im  Rahmen  der
Arzneimittelsicherheit zu.
In      dieser      Übersicht      sollen
zunächst   einige   generelle   Anmer-
kungen  zu  unerwünschten  Wirkun-
gen  der  Chinolone  gemacht  werden,
die  prinzipiell  bei  allen  Chinolonen
aufgetreten  sind.  Anschließend  wird
die  Verträglichkeit  einiger  Fluorchi-
nolone   beschrieben,   die   erst   vor
kurzem zugelassen worden sind oder
sich  zur  Zeit  noch  in  der  klinischen
Prüfung     befinden     (Sparfloxacin,
Grepafloxacin,   Levofloxacin,   Tro-
vafloxacin,  Moxifloxacin).  Die  Be-
schreibung  der  Verträglichkeit  stützt
sich  damit  primär  auf  die  vom  Her-
steller  zur  Zulassung  eingereichten
oder  für  Zulassungszwecke  erhobe-
nen  Daten.  Soweit  möglich  werden
andere  Veröffentlichungen  ebenfalls
berücksichtigt;  auf  eine  detaillierte
Beschreibung  präklinischer,  also  to-
xikologischer  Daten  soll  hier  ver-
zichtet werden, da sie unlängst an an-
derer Stelle erfolgte [52].
Da  man  „Neues“  nicht  sinnvoll
ohne den Blick auf „Altes“ bewerten
kann, werden die Ergebnisse der kli-
nischen  Prüfung  von  Ciprofloxacin
(dem   am   häufigsten   angewandten
Fluorchinolon)     und     Daten     aus
großen  vergleichenden  Studien  mit
bereits länger bekannten Fluorchino-
lonen    (Ciprofloxacin,    Fleroxacin)
ebenfalls mit aufgeführt.
Allgemeine Anmerkungen
zu wichtigen unerwünsch-
ten Wirkungen  der
Fluorchinolone
Tabelle  1  zeigt  die  Erfahrungen  mit
den  bereits  länger  bekannten  Flu-
orchinolonen (z. B. Norfloxacin, Ci-
profloxacin,  Ofloxacin)  zusammen-
fassend;   unerwünschte   Wirkungen
treten   mit   diesen   Fluorchinolonen
bei etwa 4 bis 20 % der behandelten
Patienten auf. Ein direkter Vergleich
der Daten zwischen zwei Chinolonen
ist nur zulässig, wenn es sich um Er-
gebnisse aus direkt vergleichenden –
vorzugsweise  doppelblind  durchge-
führten –  Studien handelt [1, 15].
Gastrointestinale Störungen
Übelkeit,   Erbrechen,   Diarrhö   und
andere   Reaktionen   des   Gastroin-
testinaltraktes  gehören  zu  den  häu-
figsten   unerwünschten   Wirkungen
während   der   Therapie   mit   Fluor-
chinolonen.    Die    Inzidenzen,    die
während  der  klinischen  Prüfung  mit
den   älteren   Chinolonen   ermittelt
wurden, werden mit 0,8 bis 6,8 % der
Patienten angegeben. Fälle von pseu-
domembranöser Kolitis sind nur sel-
ten  bekannt  geworden.  Im  Vergleich
zu  anderen  Gruppen  von  antibakte-
riell   wirksamen   Arzneimitteln   mit
breitem Spektrum (z. B. Penicillinen
oder Cephalosporinen) sind die Inzi-
denzen an gastrointestinalen Störun-
gen nach Fluorchinolonen eher nied-
rig. Unklar bleibt in den meisten Fäl-
len, inwieweit Störungen des oberen
Gastrointestinaltraktes (Übelkeit, Er-
brechen)  auch  durch  eine  Wirkung
der  Chinolone  auf  das  ZNS  erklärt
werden können.
Stahlmann · Lode · Nebenwirkungen der neueren Fluorchinolone
Chemotherapie Journal · 7. Jahrgang · Heft 3 / 1998
108
Organsystem
Inzidenz [%]
Gesamtinzidenz
4,4–20,0
Gastrointestinaltrakt
0,8–6,8
ZNS (gesamt)
0,9–4,7
ZNS (ernste Reaktionen) 
< 0,5
Haut / Hypersensitivität
0,4–2,1
Phototoxizität/Photoallergie
0,5–2,0
Kardiovaskuläres System
0,5–2,0
Urogenitalsystem, Leber
0,5–4,5
Blutbildveränderungen
0,5–5,3
Muskuloskelettsystem
0,5–2,0
Tab. 1. Unerwünschte Wirkungen der Chi-
nolone [mod. nach 15]
ZNS-Reaktionen
Alle  bekannten  Chinolone  besitzen
ein  neurotoxisches  Potential.  Es  tre-
ten  zwar  auch  mit  anderen  Antibio-
tika      gelegentlich      neurotoxische
Komplikationen auf (z. B. nach Beta-
Lactam-Antibiotika),   doch   ist   die
Wirkung  der  Chinolone  auf  ZNS-
Funktionen  als  ein  wichtiger  Unter-
schied  zu  anderen  Gruppen  anzuse-
hen,  da  sie  vergleichsweise  häufig
vorkommen   können.   Diese   uner-
wünschten  Wirkungen  wurden  be-
reits  früher  bei  den  nicht-fluorierten
Derivaten beschrieben. Nach einigen
Berichten traten Symptome wie „Be-
nommenheit  oder  Schwindel“  zum
Beispiel bei jedem zweiten Patienten
auf,  der  mit  Oxolinsäure-  oder  Ros-
oxacin-haltigen   Arzneimitteln   be-
handelt wurde [z. B. 27].
Das  Spektrum  der  ZNS-Störun-
gen, die unter einer Chinolon-Thera-
pie   auftreten   können,   reicht   von
leichten    Reaktionen,    wie    Kopf-
schmerzen,  Benommenheit  („dizzi-
ness“),  Müdigkeit  oder  Schlaflosig-
keit  bis  zu  ernsten  Zwischenfällen.
Diese sind selten (unter 0,5 %), doch
wurden  nach  allen  bekannten  Fluor-
chinolonen psychotische Reaktionen
mit   Halluzinationen   oder   Depres-
sionen    sowie    Krampfanfälle    be-
schrieben [15].
Besonders bei älteren Patienten, bei
Patienten    mit    Grunderkrankungen
(ausgeprägte  Arteriosklerose,  Epilep-
sie) und bei gleichzeitiger Behandlung
mit  bestimmten  nichtsteroidalen  An-
tirheumatika ist mit schwerwiegenden
ZNS-Effekten  zu  rechnen.  Vor  allem
bei Fluorchinolonen, die überwiegend
über  die  Nieren  eliminiert  werden,
muß  bedacht  werden,  daß  durch  die
eingeschränkte  renale  Clearance  im
Alter  höhere  Plasmaspiegel  auftreten,
die  toxische  Reaktionen  begünstigen.
So  wurde  bereits  vor  mehr  als  zehn
Jahren  gezeigt,  daß  die  Spiegel  von
Ofloxacin  bei  älteren  Patienten  höher
sind  und  die  Halbwertszeit  der  Sub-
stanz etwa dreimal so lang ist wie bei
jungen   Probanden   [24].   Allerdings
scheint  keine  sehr  enge  Korrelation
zwischen   den   Plasmaspiegeln,   den
Liquorkonzentrationen  und  den  Kon-
zentrationen im Hirngewebe zu beste-
hen.
Hautreaktionen (Hypersensitivität,
Phototoxizität)
Hautreaktionen,   wie   zum   Beispiel
Erythem,   Pruritus   oder   Urtikaria,
sind bei etwa 1 % der Patienten nach
Gabe von Fluorchinolonen beobach-
tet  worden.  Von  besonderem  Inter-
esse  sind  phototoxische  Effekte,  die
bei einigen Chinolonen dazu geführt
haben,  daß  die  klinische  Entwick-
lung  nicht  fortgeführt  wurde,  oder
die   zu   Indikationseinschränkungen
geführt haben. Die wesentlichen Be-
ziehungen  zwischen  der  Chinolon-
Struktur und Hautveränderungen bei
Einwirkung   von   Licht   bestimmter
Wellenlänge sind jedoch mittlerweile
recht gut bekannt. In entsprechenden
Tiermodellen  oder  sogar  durch  In-
vitro-Versuche konnten die potentiell
besonders   phototoxischen   Derivate
identifiziert  werden.  Hierzu  zählen
zum Beispiel Derivate mit einer Ha-
logensubstitution  in  Position  8  des
Grundgerüstes,  wie  Fleroxacin,  Lo-
mefloxacin   und   Sparfloxacin,   die
alle ein Fluoratom in Position 8 auf-
weisen. Derivate mit einer Methoxy-
gruppe   an   dieser   Stelle   des   Mo-
leküls,  wie  zum  Beispiel  Moxiflox-
acin,  weisen  dagegen  in  der  Regel
ein sehr geringes phototoxisches Po-
tential auf [17].
Grundsätzlich besteht ein gewisses
Risiko     für     phototoxische     Haut-
reaktionen nach allen bekannten Chi-
nolonen.  So  wurde  zum  Beispiel  in
einer   Arbeit   über   relativ   häufige
Lichtreaktionen  bei  Mukoviszidose-
Patienten auch unter der Therapie mit
Ciprofloxacin   berichtet   [9].   Jedem
Patienten, der mit einem Chinolon be-
handelt wird, sollte von einer 
direkten
Sonnenlichtexposition 
abgeraten wer-
den.  Diese  Empfehlung  gilt  jedoch
nicht  nur  für  Chinolone,  sondern  be-
kanntlich auch für einige andere anti-
bakteriell wirksame Arzneimittel, wie
Sulfonamide 
und 
Tetracycline
.  In  ei-
ner  relativ  aktuellen  Studie  wurden
bei  6 %  der  Patienten,  die  mit  Doxy-
cyclin  behandelt  wurden,  phototoxi-
sche  Veränderungen  festgestellt  [32].
Eine  detaillierte  Darstellung  der  Chi-
nolon-verursachten     phototoxischen
Reaktionen  wurde  an  anderer  Stelle
publiziert [49, 52].
Wirkungen auf das Muskel-Skelett-
System (Arthropathie, Tendopathie)
Alle Chinolone wirken bei juvenilen
Versuchstieren toxisch auf den unrei-
fen     Gelenkknorpel.     Irreversible,
chondrotoxische  Effekte  wurden  bei
allen  untersuchten  Spezies  beschrie-
ben  (Tab.  2).  Da  die  erforderlichen
Dosierungen, bzw. die korrespondie-
renden  Plasmaspiegel,  relativ  nahe
an  den  therapeutischen  Dosierungen
(bzw.   Konzentrationen)   liegen,   ist
aus  den  tierexperimentellen  Befun-
den eine Kontraindikation für Kinder
und  Jugendliche  abgeleitet  worden.
Da bereits mehrfach ausführliche Ar-
beiten zur Chondrotoxizität der Chi-
nolone  publiziert  worden  sind,  soll
dieser  Aspekt  hier  nur  kurz  erwähnt
werden [18, 19, 47, 49, 52].
Es  konnte  experimentell  gezeigt
werden,  daß  Chinolone  diese  Schä-
Stahlmann · Lode · Nebenwirkungen der neueren Fluorchinolone
Chemotherapie Journal · 7. Jahrgang · Heft 3 / 1998
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Substanzen
: Alle bisher untersuchten
Chinolone
Spezies
: Nicht-menschliche Primaten,
Hund, Ratte, Kaninchen, Meerschwein-
chen, Maus und andere (juvenile Tiere)
Bekannt seit:
1977 (Pipemidsäure,
Hund)
Dosis
: Zum Beispiel 10 mg/kg/Tag Oflo-
xacin für 1 Woche (Hund)
Plasmaspiegel
: Im Bereich therapeuti-
scher Plasmaspiegel (bei Ratten und an-
deren Spezies sind oft hohe Dosen erfor-
derlich, die jedoch aufgrund pharmakoki-
netischer Unterschiede zum Menschen
nur zu relativ geringen Plasmaspiegeln
führen)
Art der Schäden:
Blasen und Erosionen
im Gelenkknorpel der gewichttragenden
Gelenke (die Schäden sind irreversibel)
Mechanismus
: Primäre Ursache ist
wahrscheinlich ein Mangel an funktionell
verfügbarem Magnesium im Knorpel als
Folge einer Chelatkomplexbildung aus
Magnesium und Chinolon
Klinische Erfahrungen:
Offenbar relativ
geringes Risiko für akut-toxische Wirkun-
gen (relativ umfangreiche Erfahrungen
liegen für Ciprofloxacin bei Mukoviszi-
dose-Patienten vor). Fallberichte für mög-
licherweise Chinolon-induzierte Gelenk-
schäden wurden vor allem nach Gabe
von Pefloxacin publiziert
Kontrandikationen
: Chinolone sind kon-
traindiziert bei Kindern und Jugendlichen
sowie bei schwangeren und stillenden
Frauen
Pädiatrische Indikationen:
Bei einigen
Indikationen (Behandlung pulmonaler In-
fektionen bei Mukoviszidose-Patienten
mit Ciprofloxacin) spricht die Nutzen/-
Risiko-Relation auch für die Behandlung
jugendlicher Patienten. Unter Berücksich-
tigung der toxikologischen Befunde soll-
ten weitere pädiatrische Indikationen
erst nach sorgfältiger klinischer Prüfung
akzeptiert werden. Für eine pauschale
Aufhebung der Kontraindikation in der
Pädiatrie gibt es keinen ausreichenden
Grund.
Tab. 2. Chinolon-induzierte Arthropathie
den  offenbar  als  Folge  einer  
Chelat-
bildung 
mit 
Magnesiumionen 
im
Knorpelgewebe  verursachen.  Expe-
rimentelle  Hinweise  aus  Versuchen
mit juvenilen Ratten für diese Hypo-
these ergeben sich aus folgenden Er-
gebnissen:
1.  Die  Verabreichung  eines  Magne-
siummangelfutters führt zu den glei-
chen  Schäden  wie  die  Behandlung
mit einem Chinolon [48].
2. Die Wirkungen eines durch Futter
hervorgerufenen      Magnesiumman-
gels  und  die  Gabe  eines  Chinolons
zeigen additive Auswirkungen.
3.  Zum  Zeitpunkt  der  größten  Emp-
findlichkeit  ist  die  Magnesiumkon-
zentration im Gelenkknorpel signifi-
kant  niedriger  als  zu  anderen  Zeiten
[63].
4.  Durch  zusätzliche  Gabe  von  Ma-
gnesium  lassen  sich  die  Chinolon-
verursachten  Knorpelschäden  in  ih-
rer  Inzidenz  und  in  ihrem  Ausmaß
reduzieren [51].
Klare   Zusammenhänge,   welche
die  „Magnesium-Hypothese“  unter-
stützen, bestehen derzeit nur im Tier-
modell. Die Erfahrungen beim Men-
schen sind widersprüchlich. Am um-
fangreichsten   sind   die   Kenntnisse
mit  Ciprofloxacin  bei  Kindern  mit
Mukoviszidose.  Nach  diesen  klini-
schen  Erfahrungen  besteht  mit  Ci-
profloxacin kein ausgeprägtes Risiko
für  akute,  klinisch  erkennbare  Ge-
lenkschäden.  Die  Inzidenz  von  Ar-
thralgien  lag  bei  1,5 %,  doch  muß
vermutet werden, daß in den meisten
dieser Fälle eher die Erkrankung als
das  Arzneimittel  zu  den  Beschwer-
den geführt hat [26, 45].
Da sich Chinolone in ihrer Kinetik
zum   Teil   erheblich   unterscheiden
und zum Mechanismus der Chondro-
toxizität  noch  größere  Unklarheiten
bestehen,   sollten   die   Erfahrungen
mit   Ciprofloxacin   bei   Mukoviszi-
dose-Patienten nicht verallgemeinert
werden  im  Sinne  einer  generellen
„Anwendbarkeit  von  Fluorchinolo-
nen bei juvenilen Patienten“. Es gibt
durchaus   klinische   Hinweise,   daß
zumindest  einige  Chinolone  (z.  B.
Pefloxacin)   in   üblicher   Dosierung
auch  beim  Menschen  zu  Gelenkbe-
schwerden  führen  können  [z.  B.  8,
37].
Abgesehen   von   Gelenkschäden
können  Chinolone  andere  toxische
Effekte   an   Bindegewebsstrukturen
verursachen.   Fälle   von   
Tendinitis
und 
Rupturen der Achillessehne 
sind
nach Behandlung mit allen Chinolo-
nen  beschrieben  worden.  Insgesamt
sind schon mehr als 200 Fälle dieser
Art   publiziert   worden.   Auch   hin-
sichtlich  dieser  unerwünschten  Wir-
kung scheint bei der Behandlung mit
Pefloxacin  ein  relativ  hohes  Risiko
zu bestehen [12, 15].
Die  chondrotoxischen  Wirkungen
der  Chinolone  werden  also  offenbar
durch  ihre  Chelatkomplex-bildende
Eigenschaft mit Magnesium und an-
deren divalenten Kationen hervorge-
rufen. Obwohl bisher praktisch keine
entsprechenden   eindeutigen   Daten
für andere Arten der Chinolon-indu-
zierten Toxizität verfügbar sind, ist es
durchaus  denkbar,  daß  auch  andere
unerwünschte Wirkungen (Kardioto-
xizität,    Neurotoxizität)    zumindest
teilweise  durch  einen  
Magnesium-
antagonistischen 
Effekt  der  Chino-
lone hervorgerufen werden. Gezielte
Untersuchungen  in  dieser  Richtung
sind  wünschenswert,  da  eine  solche
mechanistische      Erklärung      auch
Möglichkeiten  der  Vorbeugung  sol-
cher  unerwünschter  Wirkungen  auf-
zeigen würde [51].
Kardiovaskuläre Wirkungen 
Insbesondere     nach     intravenöser
Gabe  können  Chinolone  zu  einem
Blutdruckabfall und zur Tachykardie
führen.  Während  die  generelle  Aus-
sage   für   die   gesamte   Wirkstoff-
gruppe  zu  gelten  scheint,  ist  sicher-
lich das kardiotoxische Potential der
einzelnen  Derivate  unterschiedlich.
Es  ist  bisher  noch  unklar,  inwieweit
es sich bei den beobachteten Wirkun-
gen  um  eine  direkte  kardiotoxische
Wirkung  handelt  und  inwieweit  die
Effekte indirekt durch eine Substanz-
induzierte Freisetzung von Histamin
verursacht  werden  [15,  55].  In  die-
sem Zusammenhang ist es von Inter-
esse,  daß  sich  eine  Histaminfreiset-
zung  experimentell  auch  durch  die
Verabreichung    eines    Magnesium-
mangelfutters  hervorrufen  läßt.  Bei
manchen   Fluorchinolonen   wurden
deutliche  Veränderungen  des  Herz-
rhythmus schon während der toxiko-
logischen  Untersuchungen  beobach-
tet.  CI-934  ist  ein  Beispiel  für  eine
Substanz, die in Dosierungen von 50
bis 100 mg/kg Körpergewicht ventri-
kuläre Extrasystolen beim Hund ver-
ursachen kann. Dieses Fluorchinolon
ist  nicht  weiter  entwickelt  worden
[33].
Während der präklinischen Unter-
suchungen    mit    
Sparfloxacin 
fiel
beim  Hund  eine  Verlängerung  des
QT-Intervalls  auf.  Sorgfältige  Stu-
dien  beim  Menschen  mit  Sparflox-
acin (Phase I/Phase III) zeigten, daß
bei therapeutischen Dosierungen nur
eine  geringe  Verlängerung  des  QT
c
-
Intervalls   auftritt   (siehe   Abschnitt
Sparfloxacin). Laut Fachinformation
für  Zagam
®
ist  die  Anwendung  von
Sparfloxacin  bei  Patienten  mit  QT
c
-
Verlängerung  und  bei  gleichzeitiger
Anwendung  von  Arzneimitteln  mit
bekannter   QT
c
-verlängernder   und/
oder  Torsade  de  Pointes  induzieren-
der Wirkung nicht ratsam (z. B. Chi-
nin, Erythromycin, Antiarrhythmika,
trizyklische  Antidepressiva  und  an-
dere).  Es  wird  ferner  darauf  hin-
gewiesen, daß eine 
Hypokaliämie 
für
die    Entstehung    von    Torsade    de
Pointes  prädisponiert.  Bleibt  zu  er-
gänzen, daß diese Art der Rhythmus-
störung  auch  durch  eine  
Hypoma-
gnesiämie 
begünstigt wird.
Ein  direkter  Vergleich  der  kardio-
vaskulären Wirkungen von 
Grepaflox-
acin 
und 
Ciprofloxacin 
wurde  beim
Kaninchen   nach   intravenöser   Gabe
durchgeführt.  In  den  höchsten  unter-
suchten  Dosierungen  (30  bzw.  300
mg/kg   Körpergewicht)   verursachten
die  Fluorchinolone  Arrhythmien  [23,
50]. 
In der Fachinformation für Vaxar
®
(Grepafloxacin)  wird  darauf  hinge-
wiesen, daß die Möglichkeit besteht,
„daß  Grepafloxacin  in  seltenen  Fäl-
len   bei   besonders   prädisponierten
Patienten   Herzarrhythmien   (z.   B.
Torsade    de    Pointes)    hervorrufen
kann“. In einer Phase-I-Studie bei 48
älteren  Männern  und  Frauen  wurde
unter  Grepafloxacin  eine  Verlänge-
rung des QT
c
-Intervalls von weniger
als   2   ms   beobachtet.   Mittlerweile
durchgeführte,  sorgfältige  Analysen
der klinischen Studien geben keinen
Hinweis    auf    Grepafloxacin-indu-
zierte  Arrhythmien,  obwohl  ein  Teil
dieser Patienten Antiarrhythmika er-
halten hatte.
In  einer  umfangreichen  Surveil-
lance-Studie,   die   in   Deutschland
nach  Einführung  des  Präparats  bei
9 398 Patienten durchgeführt worden
ist,  wurden  insgesamt  nur  bei  2,3 %
der Patienten unerwünschte Wirkun-
gen  unter  Grepafloxacin  beobachtet.
Stahlmann · Lode · Nebenwirkungen der neueren Fluorchinolone
Chemotherapie Journal · 7. Jahrgang · Heft 3 / 1998
110
In  dieser  Studie  wurden  Grepaflox-
acin-haltige  Tabellen  in  einer  neuen
galenischen  Zubereitung  eingesetzt
[31a, 31b].
Beeinflussung der Nierenfunktion
In  seltenen  Fällen  wurde  eine  inter-
stitielle Nephritis im Zusammenhang
mit    einer    Fluorchinolon-Therapie
beschrieben. Auch reversible nephro-
toxische  Reaktionen  als  Folge  einer
Kristallurie sind nach einigen Chino-
lonen  bei  ungünstigen  Bedingungen
beschrieben worden (z. B. Ciproflox-
acin). Die Löslichkeit der Chinolone
in  wäßrigen  Medien  ist  in  hohem
Maße  abhängig  vom  pH-Wert;  bei
Einhaltung   von   sauren   pH-Werten
und  Zufuhr  ausreichender  Flüssig-
keit  besteht  kein  relevantes  Risiko
für eine Kristallbildung, wie die um-
fangreichen klinischen Erfahrungen,
zum Beispiel mit Ciprofloxacin, zei-
gen [59].
Andere, selten beobachtete
unerwünschte Wirkungen
In  einigen  Fällen  sind  hämatologi-
sche  Veränderungen  (Thrombozyto-
penie,  Leukopenie  oder  Anämie)  im
Zusammenhang  mit  einer  Chinolon-
Therapie  beschrieben  worden.  Auch
ein vorübergehender Anstieg von Le-
berfunktionswerten  (Transaminasen)
kommt  unter  der  Gabe  von  Fluor-
chinolonen vor [15].
Daten aus der klinischen
Prüfung und aus
Doppelblindstudien
In  den  Tabellen  3  bis  7  werden  die
Inzidenzen  der  unerwünschten  Wir-
kungen wiedergegeben, die während
der  klinischen  Prüfung  einiger  Chi-
nolone  beobachtet  wurden.  Es  han-
delt sich dabei um Symptome, die re-
gistriert  wurden,  ohne  daß  ein  Kau-
salzusammenhang mit der Einnahme
des   Medikamentes   eindeutig   fest-
steht. Vom Untersucher wurden diese
Wirkungen  jeweils  als  „eindeutig“,
„wahrscheinlich“,  „möglicherweise“
oder   „kaum   wahrscheinlich“   hin-
sichtlich ihres Kausalzusammenhan-
ges   eingestuft.   Da   die   Daten   aus
größeren   Doppelblindstudien   auch
unter dem Aspekt der Verträglichkeit
von besonderem Interesse sind, wer-
den  sie  in  der  Tabelle  8  zusammen-
fassend   dargestellt.   Dabei   wurden
nur Studien berücksichtigt, bei denen
pro Gruppe mindestens etwa 100 Pa-
tienten untersucht wurden.
Die   Angaben   für   Ciprofloxacin
und  Fleroxacin  sollen  hier  repräsen-
tativ für die bereits länger bekannten
Chinolone     stehen.     Insbesondere
mit   Fleroxacin   wurden   zahlreiche
umfangreiche      Doppelblindstudien
durchgeführt,  die  einen  guten  Ver-
gleich der Wirksamkeit und Verträg-
lichkeit  dieses  Chinolons  mit  ande-
ren Chemotherapeutika gestatten.
Ciprofloxacin
Bei 168 von insgesamt 1690 Patien-
ten  (9,9 %),  die  während  der  klini-
schen  Prüfung  erfaßt  wurden,  wur-
den   insgesamt   263   unerwünschte
Symptome  beobachtet,  davon  wur-
den 152 Wirkungen als „wahrschein-
lich“ oder „möglicherweise“ Arznei-
mittel-induziert  angesehen.  Die  La-
boruntersuchungen    ergaben    einen
Anstieg  der  Transaminasen  bei  77
Patienten  (4,6 %);  bei  3  Patienten
wurde  die  Behandlung  wegen  eines
Anstiegs  der  Transaminasen  abge-
brochen [3, 4].
Es  wurden  mehrere  Doppelblind-
studien  durchgeführt,  in  denen  die
Wirksamkeit und Verträglichkeit von
Ciprofloxacin im Vergleich zu ande-
ren   Antibiotika   oder   zu   Plazebo
untersucht  wurden.  Im  Vergleich  zu
Co-trimoxazol  war  die  Verträglich-
keit   bei   Patienten   mit   Harnwegs-
infektionen  besser,  allerdings  wurde
das Chinolon in der niedrigen Dosie-
rung  von  zweimal  täglich  250  mg
angewandt  [25].  Im  Vergleich  mit
Fleroxacin  oder  Sparfloxacin  erga-
ben  sich  keine  signifikanten  Unter-
schiede   in   der   Verträglichkeit   der
Präparate [28, 35].
Fleroxacin 
Mehr als 4000 Patienten wurden vor
der Zulassung von Fleroxacin in der
klinischen  Prüfung  erfaßt  (Tab.  4).
Es  zeigte  sich  im  therapeutischen
Dosierungsbereich    eine    deutliche
Dosisabhängigkeit  der  Inzidenz  der
unerwünschten  Wirkungen.  Bei  den
Patienten,  die  täglich  mit  200  mg
Fleroxacin  behandelt  worden  waren
(n = 623), lag die Inzidenz bei 10 %,
während  nach  400  mg  täglich  (n  =
3611)  bei  20 %  der  Patienten  uner-
wünschte  Wirkungen  auftraten.  Bei
Dosierungen  von  > 400  mg  täglich
war ein weiterer Anstieg der Neben-
wirkungen zu verzeichnen. Am häu-
figsten waren Störungen des Magen-
Darm-Traktes  (11 %)  und  des  ZNS
(9 %).  Schlaflosigkeit  war  die  häu-
figste unerwünschte Wirkung [20].
In  einer  Doppelblindstudie  wur-
den Patienten mit 400, 600 oder 800
Stahlmann · Lode · Nebenwirkungen der neueren Fluorchinolone
Chemotherapie Journal · 7. Jahrgang · Heft 3 / 1998
111
Unerwünschte  Wirkung
[n]
[%]
1. Gastrointestinaltrakt                                                                                    5,0
Übelkeit
27
1,6
Diarrhö
25
1,5
Erbrechen
12
0,7
Dyspepsie
6
0,4
Bauchschmerzen
5
0,3
Anorexie
4
0,2
Blähungen
3
0,2
2. Haut                                                                                                               1,4
Exanthem
14
0,8
Pruritus
8
0,5
3. ZNS                                                                                                                1,6
Benommenheit, Schwindel
9
0,5
Asthenie/Müdigkeit
6
0,4
Kopfschmerzen
5
0,3
Augenstörungen
4
0,2
Hinweise:
1. Bei einigen Patienten trat mehr als ein Symptom auf; deshalb überschreitet die Anzahl der
Symptome die Gesamtzahl der Patienten mit unerwünschten Wirkungen
2. Es wurden nur jene unerwünschten Wirkungen berücksichtigt, die als „highly probably“
,
„probably“ oder „possibly“ Medikamenten-induziert eingestuft worden sind
3. Es wurden nur unerwünschte Wirkungen aufgeführt, die häufiger als bei 0,1 % der Pa-
tienten auftraten
Tab. 3. Unerwünschte Wirkungen von Ciprofloxacin (1690 Patienten) [mod. nach 3]
mg Fleroxacin einmal täglich sieben
Tage   lang   behandelt.   Eine   ausge-
prägte  Schlaflosigkeit  wurde  bei  2
von 26 (8 %) der Patienten beobach-
tet, die mit 400 mg behandelt worden
waren, jedoch bei 16 von 26 Patien-
ten (62 %), die die höchste Dosis be-
kommen hatten. Aufgrund der erheb-
lichen   ZNS-Wirkungen   wurde   die
800-mg-Dosierung  nicht  weiter  ge-
prüft, sie ist nicht zugelassen [7].
Die   Verträglichkeit   von   Flerox-
acin  war  signifikant  schlechter  als
die  von  Amoxicillin  oder  Norflox-
acin  bei  Patienten,  die  wegen  einer
purulenten   Bronchitis   oder   Harn-
wegsinfektion behandelt wurden [13,
42,  60].  Bei  etwa  jedem  dritten  Pa-
tienten,  der  sieben  Tage  lang  wegen
einer   Harnwegsinfektion   200   mg
Fleroxacin täglich erhalten hatte oder
nur  eine  Einzeldosis  von  400  mg
Fleroxacin  bekommen  hatte,  traten
unerwünschte   Wirkungen   auf   (31
bzw. 30 %); die Inzidenz lag bei Pa-
tienten,  die  mit  2  x  täglich  500  mg
Ciprofloxacin behandelt wurden, bei
26 %.   Die   Gesamtrate   der   uner-
wünschten   Wirkungen   unterschied
sich  damit  nicht  signifikant  in  den
drei  Gruppen,  doch  waren  die  Sym-
ptome  Übelkeit  und  Schlaflosigkeit
unter der Behandlung mit Fleroxacin
häufiger als nach Ciprofloxacin [28]. 
Relativ niedrig waren die Inziden-
zen der unerwünschten Wirkungen in
einer  Studie,  in  der  Fleroxacin  mit
Plazebo bei Patienten mit akuter bak-
terieller  Diarrhö  verglichen  wurde.
Das  Chinolon  wurde  entweder  als
Einzeldosis oder drei Tage lang in ei-
ner  Dosierung  von  400  mg  verab-
reicht.   Die   Inzidenzen   der   uner-
wünschten Wirkungen, die vom Un-
tersucher     als     Substanz-induziert
angesehen   wurden,   lagen   bei   6
(beide    Fleroxacin-Gruppen)    bzw.
7 % (Plazebo). Die Unterschiede wa-
ren statistisch nicht signifikant [10].
Levofloxacin
Levofloxacin   ist   das   S-(-)-Isomer
von Ofloxacin, welches eine deutlich
bessere     antibakterielle     Aktivität
besitzt als das R-(+)-Isomer; in vitro
ist   Levofloxacin   im   allgemeinen
doppelt  so  aktiv  wie  Ofloxacin.  In
vergleichenden  Studien  verursachte
Levofloxacin,  bei  der  halben  Dosie-
rung  wie  Ofloxacin,  weniger  uner-
wünschte  Wirkungen  als  das  Raze-
mat [16].
In  Doppelblindstudien  bei  Patien-
ten mit akuter bakterieller Exazerba-
tion   einer   chronischen   Bronchitis
oder  ambulant  erworbener  Pneumo-
nie erwies sich Levofloxacin als etwa
gleich   gut   verträglich   wie   Cefur-
oximaxetil  [46]  oder  Co-amoxiclav
[11].  Es  ergaben  sich  keine  signifi-
kanten Unterschiede (Tab. 8).
Sparfloxacin
Die  Daten  von  1040  Patienten,  die
wegen  einer  Infektion  der  unteren
Atemwege  mit  Sparfloxacin  behan-
delt wurden, sind im Rahmen der kli-
nischen Prüfung ausgewertet worden
Stahlmann · Lode · Nebenwirkungen der neueren Fluorchinolone
Chemotherapie Journal · 7. Jahrgang · Heft 3 / 1998
112
Unerwünschte  Wirkung
[n]
[%]
1. Gastrointestinaltrakt                                                                                  11,4
Übelkeit
15
1,4
Diarrhö
27
2,6
Erbrechen
23
2,2
Dyspepsie
7
0,7
Blähungen
1
0,1
Andere Symptome
35
3,4
2. Haut                                                                                                               5,1
Exanthem, Urtikaria
23
2,2
Pruritus
5
0,5
Angioödem
1
0,1
Phototoxizität
21
2,0
Andere Symptome
24
2,3
3. ZNS                                                                                                                4,2
Schlaflosigkeit, Schlafstörung
13
1,3
Schläfrigkeit
1
0,1
Verwirrtheit
3
0,3
Erregung, Ängstlichkeit
10
1,0
Konvulsion
1
0,1
Hinweise:
Bei einigen Patienten trat mehr als ein Symptom auf; deshalb überschreitet die Anzahl der
Symptome die Gesamtzahl der Patienten mit unerwünschten Wirkungen
Tab. 5. Unerwünschte Wirkungen von Sparfloxacin [mod. nach 44] [1040 Patienten mit In-
fektionen der tiefen Atemwege; Dosis: 200 mg (n = 370) und 400 mg (n = 670), Mehrfach-
gabe; am ersten Behandlungstag wurde jeweils die doppelte Dosis verabreicht].
Unerwünschte  Wirkung
[n]
[%]
1. Gastrointestinaltrakt                                         467
11
Übelkeit
318
8
Erbrechen
67
2
Diarrhö
40
0,9
Obstipation
30
0,7
2. Haut                                                                     111
3
Phototoxizität
24
0,6
3. ZNS                                                                      374
9
Schlaflosigkeit
157
4
Kopfschmerzen                                                        105
2
Benommenheit, Schwindel 
96
2
4. Diverse
Krankheitsgefühl
47
1
Hinweise:
Es werden alle auftretenden Symptome aufgeführt, ohne daß der Kausalzusammenhang
mit der Einnahme von Fleroxacin in jedem Fall eindeutig ist, ausgenommen wurden jene Er-
eignisse, in denen nach Ansicht der Untersucher kein Zusammenhang mit der Medikation
bestand
Bei einigen Patienten trat mehr als ein unerwünschtes Symptom auf; daher ist die Anzahl
der Symptome höher als die gesamte Anzahl der Patienten mit unerwünschten Symptomen
Einige selten auftretende Symptome wurden nicht aufgeführt, daher ist die Gesamtinzidenz
pro Organsystem höher als die Summe der einzeln aufgeführten Inzidenzen
Tab. 4. Unerwünschte  Wirkungen  von  Fleroxacin  [mod. nach  20]  [4234  Patienten; Dosie-
rung: 200 mg (n = 623) oder 400 mg (n = 3611) täglich; etwa ein Drittel der Patienten wurde
mit  einer  Einzeldosis  Fleroxacin  behandelt, die  anderen  bekamen  das  Medikament  für
mehrere Tage].
(Tab.  5).  Zum  Vergleich  wurden  Pa-
tienten   mit   Amoxicillin   oder   mit
Erythromycin  behandelt  [Amoxicil-
lin 3 x 1000 mg/Tag (plus Ofloxacin
2 x 200 mg/Tag in einer Studie), oder
Amoxicillin/Clavulansäure  3  x  500/
125  mg/Tag,  oder  Erythromycin  2  x
1000 mg/Tag]. In allen Gruppen tra-
ten  unerwünschte  Wirkungen  etwa
gleich häufig auf; es gab keine signi-
fikanten  Unterschiede  im  Schwere-
grad  der  unerwünschten  Wirkungen
oder in der Abbruchrate der Behand-
lung.
Gastrointestinale   Störungen   wa-
ren   die   häufigsten   unerwünschten
Wirkungen   (Sparfloxacin:   11,4 %;
Vergleichssubstanzen:  20,8 %).  Pho-
tosensitivität     wurde     bei     8/370
(2,2 %)  Patienten  mit  einer  akuten
Exazerbation  der  chronischen  Bron-
chitis  beobachtet  (AE-COPD)  und
bei 13/670 (1,9 %) Patienten mit am-
bulant  erworbener  Pneumonie,  die
mit  Sparfloxacin  behandelt  wurden
(in   den   Vergleichsgruppen:   0,1 %
und  0 %).  Generell  lag  die  Häufig-
keit  unerwünschter  Symptome  bei
Patienten  mit  Pneumonie  etwa  dop-
pelt so hoch wie bei Patienten mit ei-
ner  purulenten  Bronchitis;  diese  Er-
gebnisse   deuten   darauf   hin,   daß
wahrscheinlich  die  Erkrankung  und
nicht das Medikament für einen Teil
der      unerwünschten      Symptome
während der Therapie verantwortlich
war.  Insgesamt  läßt  sich  feststellen,
daß     Sparfloxacin     etwa     ebenso
verträglich war wie die vergleichend
eingesetzten       Antibiotika-Regime
[43, 44].
Besondere Beachtung hat die Wir-
kung von Sparfloxacin auf das Reiz-
leitungssystem  des  Herzens  gefun-
den.  In  mehreren  Studien  wurde  ge-
zeigt,   daß   Sparfloxacin   zu   einer
Verlängerung  der  QT
c
-Zeit  im  EKG
führt.   Dieser   Effekt   ist   im   Mittel
nicht  sehr  ausgeprägt,  die  Verlänge-
rung liegt im Mittel bei etwa 3 %. Die
Betrachtung   des   durchschnittlichen
Ergebnisses ist bei dieser Wirkung je-
doch nicht sinnvoll. Es ist in den Stu-
dien   auch   deutlich   geworden,   daß
eine  erhebliche  individuelle  Variabi-
lität besteht. Es ist daher von größerer
Relevanz, die Einzelfälle zu betrach-
ten,  in  denen  die  QT-Veränderungen
besonders ausgeprägt waren. Das QT-
Intervall wurde durch Sparfloxacin in
einer Studie signifikant von 402 ± 27
auf 416 ± 28 ms verlängert; kardiale
Symptome  traten  nicht  auf.  Nur  bei
wenigen  Patienten  zeigte  sich  eine
deutlichere Verlängerung: Bei 10 von
813  Patienten  in  Phase-III-Untersu-
chungen kam es zu einer QT-Verlän-
gerung auf über 500 ms. Auch in die-
sen  Fällen  wurden  keine  Rhythmus-
störungen  beobachtet,  doch  besteht
sicherlich  ein  Risiko  für  bedrohliche
kardiale   Wirkungen,   wenn   andere
Faktoren einwirken. Daher wird zum
Beispiel  vor  der  gleichzeitigen  Ver-
wendung  von  anderen  Arzneimitteln
gewarnt,  welche  einen  Einfluß  auf
Stahlmann · Lode · Nebenwirkungen der neueren Fluorchinolone
Chemotherapie Journal · 7. Jahrgang · Heft 3 / 1998
113
Unerwünschte Wirkung
400 mg
600 mg 
Vergleichs-
präparate
(n = 1069)
(n = 925)
(n = 1091)
1. Gastrointestinaltrakt 
Übelkeit
11
15
8
Diarrhö
3
4
3
Erbrechen
1
6
3
Bauchschmerzen
2
2
2
Dyspepsie
1
3
1
2. Haut 
Exanthem
1
2
1
Pruritus
1                              1
1
3. ZNS 
Benommenheit
4
5
3
Kopfschmerzen
4
5
5
Schlaflosigkeit
1
2
< 1
Schläfrigkeit
1
1
1
4. Verschiedene Symptome
Geschmacksveränderungen
9
17
1
Asthenie
1
2
1
Vaginitis
3
1
5
Tab.  6.  Inzidenz  der  unerwünschten  Wirkungen  von  Grepafloxacin  [%]  [mod.  nach  50]
(Phase-II- und Phase-III-Studien, Mehrfachgabe)
Unerwünschte Wirkung
100 mg p.o.
200 mg p.o.
200 mg i.v.
300 mg i.v.
200 mg p.o.
200 mg p.o.
(n = 1536)
(n = 3259)
(n = 634)
(n = 623)
1. Gastrointestinaltrakt 
Übelkeit
4
8
5
4
Diarrhö
2
2
2
2
Erbrechen
< 1
3
1
3
Bauchschmerzen
< 1
1
1
0
Blähungen
< 1
< 1
< 1
0
2. Haut 
Exanthem
< 1
< 1
2
2
Pruritus
< 1
< 1
2
2
3. ZNS
Benommenheit*
5
15
3
2
Kopfschmerzen
4
5
5
1
Schlaflosigkeit
< 1
< 1
< 1
0
Schläfrigkeit
< 1
< 1
< 1
< 1
4. Verschiedene Symptome
Geschmacksveränderungen
< 1
< 1
< 1
< 1
Krankheitsgefühl
< 1
< 1
< 1
0
Asthenie
< 1
< 1 
< 1
< 1
Arthralgie
< 1
< 1
0
0
Myalgie
< 1
< 1
0
0
Rückenschmerzen
< 1
< 1
0
0
Vaginitis**
2
2
2
< 1
Reaktion/Komplikation
(Entzündung, Schmerz, Ödem)
an der Injektionsstelle
8
2
* Englisch als „dizziness“ oder „light-headedness“ bezeichnet
**Bezogen auf die Anzahl der Patientinnen
Tab. 7. Inzidenz der unerwünschten Wirkungen von Trovafloxacin/Alatrofloxacin [%] [mod.
nach 38, 39] (Phase-II- und Phase-III-Studien, Mehrfachgabe)
die  Herzfrequenz  haben.  Nach  der
Ausbietung   von   Sparfloxacin   sind
nur sehr wenige ernsthafte kardiovas-
kuläre  Zwischenfälle  gemeldet  wor-
den;  in  allen  Fällen  bestand  bei  den
Patienten      eine      kardiovaskuläre
Grunderkrankung [29]. 
Eine  Reihe  von  Doppelblindstu-
dien wurde publiziert, in denen Spar-
floxacin mit anderen antibakteriellen
Wirkstoffen    bei    Infektionen    der
Atemwege  oder  bei  Infektionen  der
Harnwege  verglichen  wurde  [2,  21,
35, 41]. Es zeigte sich in allen Fällen
kein signifikanter Unterschied in der
Verträglichkeit  zwischen  den  Grup-
pen. 
Grepafloxacin
Die  Daten  von  etwa  2000  Patienten,
die  im  Rahmen  von  Phase-II-  und
Phase-III-Studien  mit  Grepafloxacin
behandelt worden sind (400 mg: n =
1069;  600  mg:  n  =  925),  wurden
hinsichtlich  der  Verträglichkeit  des
Fluorchinolons ausgewertet (Tab. 6).
Am  häufigsten  waren  gastrointesti-
nale     Unverträglichkeitsreaktionen,
wie  zum  Beispiel  Übelkeit    (11 %/
15 %), Erbrechen (1 %/6 %), Diarrhö
(3 %/4 %) oder andere (die Zahlen in
Klammern   geben   den   Prozentsatz
der Patienten an, bei denen die uner-
wünschte  Reaktion  nach  Gabe  von
400 oder 600 mg Grepafloxacin täg-
lich   auftrat).   In   beiden   Gruppen
wurde  das  Symptom  „Geschmacks-
veränderung“   relativ   häufig   beob-
achtet (9%/17%); diese Wirkung war
deutlich  seltener  bei  den  Patienten,
die  mit  den  Kontrollmedikamenten
behandelt  wurden  (1  %).  Zu  den
Kontrollmedikamenten        gehörten
Doxycyclin,  Ciprofloxacin,  Amoxi-
cillin oder Cefixim. Kardiovaskuläre
Störungen   (Tachykardien)   wurden
während  der  klinischen  Prüfung  nur
in Einzelfällen beobachtet; der Kau-
salzusammenhang  mit  dem  Arznei-
mittel war unklar [50].
Mehr  als  600  Patienten  wurden
wegen einer akuten Exazerbation ih-
rer  chronischen  Bronchitis  entweder
Stahlmann · Lode · Nebenwirkungen der neueren Fluorchinolone
(C) Chemotherapie Journal · 7. Jahrgang · Heft 3 / 1998
			
									
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Nebenwirkungen der neueren Fluorchinolone - 1998
Levofloxacin zwei Tage je 500 mg Kapsel im Juli 2015
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