Die Mitos haben sehr wahrscheinlich überhaupt nichts mit den Sehnenrupturen zu tun.
Hingegen haben viele von uns "Sehnenschmerzen" und wenn man ein MRT macht sieht man eine Peritendinitis - also eine Entzündung UM die Sehne, nicht eine kaputte Sehne.
Diese Entzündung kann entweder immunologisch, neurologisch oder mechanisch verursacht sein.
Nerven haben viele Mitochondrien. Je weiter weg vom Rückenmark, desto empfindlicher sind sie.
Immunologische Faktoren können mit Mitochondrien zusammenhängen, müssen aber nicht.
Mechanische Faktoren wäre durch das Reiben der Sehne an am Gewebe umher.
Das es keine Heilung bei FQAD gibt ist schlichtweg falsch. Ich sage nicht das ich geheilt bin (überhaupt nicht!), aber ich kenne dutzende die zu 95% wieder hergestellt sind. Aber ich kann an 2 Händen abzählen, wenn ich an Betroffene denke, die nach mehreren Jahren nicht weiterkommen.
Abgesehen davon sind bei schweren Verläufen bekanntlicherweise ja 5-7 Jahre nötig um nur schon auf dem Gipfel anzukommen.
Ich würde auch nicht "Heilung" als Ziel ansehen sondern Funktionalität auf einem gewissen Masse.
Zu den NEMs: Wer sagt denn, dass die am wichtigsten sind? Das ist das typische bei jeder Beratung. Hier ist meine persönliche Reihenfolge nach Priorität:
1. Keine Scheisse bauen mit irgendwelchen experimentellen Therapien (Dazu gehört Dr. Wiechert/Ghalili mit ihren Infusionen und Ozon-Chabis oder IHHT etc., was alles viel zu potent für uns ist). Zugegebenermassen gehören da auch viele Medikamente dazu. Da bin ich selber 2 mal reingelaufen und hab den "Chabis" seither.
2. Pacing: körperlich und psychisch. Sprich seine Grenzen so selten wie möglich überschreiten und so oft wie möglich in einem Rest and Digest Modus sein (statt fight or flight).
3. Schlaf: am besten vor 22 Uhr wegen HGH und natürlicher Melatoninausschüttung.
3. Essen: Logi Kost mit vielen Nährstoffen.
Erst jetzt würde ich ein absolutes Basisprogramm empfehlen. Und ja, auch das kostet um die 200 Euro pro Monat.
(Magnesium, Kalium, Vitamin D+A, Benfotiamine, Q10, PQQ und evtl. Vitamin C+E) Die finde ich, sind es aber wert. Dieses Programm tut JEDEM Menschen gut. Auch nicht Gefloxxte haben meistens einen Magnesium Mangel und tiefe Vitamin D Spiegel.
Wer so nach mehreren Jahren nicht auf eine akzeptable Lebensqualität kommt würde ich persönlich klar GABA A Agonisten empfehlen, da sie bei ca. 90% recht gut anschlagen und die Lebensqualität doch massiv verbessern. Da ist mir dann eine Abhängigkeit wurscht, man hat sonst ja nicht mehr wirklich viel.
Insgesamt möchte ich hier, v.a. für "Frischbetroffene" ein wenig Hoffnung spenden. Die meisten (und damit meine ich 90% der Betroffenen) sind nach mehreren Jahren wieder bei 80% oder höher. Bekanntes Beispiel: Schorsch. Ansonsten mal die Berichte auf Floxiehope lesen.
Also Hoffnung besteht definitiv. Auch nach 5 Jahren noch.
Hingegen wer denkt, dass man einfach nichts tun kann, sich ständig körperlich und psychisch überlastet und dann so gesund wird ist auf dem Holzweg.
Zu Diagnostik: Da bin ich ehrlich gesagt recht "knausrig" geworden. Einzelne Dinge nacheinander durchtesten und korrigieren macht Sinn (oxidativer Stress, Q10 Serumspiegel, Vitamin D, HPU, Darm etc.) Aber es gibt sonst keine "spezifische" Diagnostik für FQAD (ausser vlt. die Hautbiopsie für die SF Neuropathie).
Noch eine Schlussbemerkung: Ja, es gibt einen Anteil der nicht besser wird mit Zeit und guter Therapie inkl. allem was ich beschrieben habe. Evtl. gehöre ich da auch dazu? Sind ja erst 3 Jahre bei mir, kann also noch ins völlige Elend kippen (Es kann auch nach 8 Jahren (eine Patientin) die wieder ganz gesund war, wieder komplett mies werden. Aber da denke ich, das umgekehrte ist auch möglich

Allen eine Gute Besserung und ich hoffe ihr konntet Ostern geniessen. Ich bin im Bett nach meiner OP. Übrigens habe ich dank Vorsorgemassnahmen keinerlei Nebenwirkungen gehabt von 72h intravenös Antibiotika. Schmerzmittel hab ich verweigert. Ich hoffe mal, die Medizin konnte mir zumindest bei dem Unfall-Problem weiterhelfen. 80% Chance auf Besserung (statistisch belegt) und trotzdem sind fast nur noch solche in den Gruppen, bei denen es nicht besser wurde. Kommt das jemandem auch bekannt vor?
Es würde jedem Gefloxxten mal gut tun sich in eine andere "Krankheitsgruppe" einzulesen und dabei zu sein. Da sieht man plötzlich: wir sind bei weitem nicht die einzigen. Egal of ME/CFS, Coccydynia, EDS, POTS, SF-Neuropathie etc. - überall liest man das gleiche Leid mit der Schulmedizin und ohne klare Therapie.
Liebe Grüsse an alle
Marco
Edit: Eigentlich bräuchten wir mal eine FQ Pandemie. Dann gäbe es plötzlich eine Milliarde Forschungsgeld (wie bei ME/CFS). Innerhalb 2 Jahre bahnbrechende Erkenntnisse. Sarkasmus beiseite, ich hoffe natürlich nicht, das sowas passiert. Leiden schon genug Menschen auf diesem Planeten.